Praschak folgte nach seiner künstlerischen Grundausbildung (1958–1961) an der damaligen Kunstgewerbeschule Wien (heute eingegliedert in die Universität für Angewandte Kunst Wien) dem Ratschlag seines dortigen Professors Robert Obsieger, Keramik auch als Handwerk zu erlernen und absolvierte eine Lehre in der Werkstatt der Keramik-Dynastie von Hans und Franz Eska[2] in München (1961-1962, Gesellenprüfung).
Der Künstler erarbeitete damit (und auch später in Linz) Design- und Glasurentwicklungen für Gebrauchsporzellan, sowie Ausführungen von Baukeramiken (Fliesen) für verschiedene österreichische und skandinavische Firmen (u. a. Gmundner Keramik, Knabstrup Keramiske Industri, Dänemark). Er gestaltete auch archäologische Modelle (Tempel) und Rekonstruktionen (antike Brennöfen), insbesondere in Verbindung mit den österreichischen Grabungen in Ägina-Kolonna[7] (Grabungen der Universität Salzburg ab 1966, Mitwirkung Praschak 1973 - 1979).
Günter Praschak folgte dann Herbst 1969 dem Ruf von Kurt Ohnsorg, ihn als Assistent an der damaligen Kunstschule der Stadt Linz beim Aufbau der MeisterklasseKeramik zu unterstützen. Nach dem allzu frühen Freitod Ohnsorgs im Herbst 1970 übernahm er zunächst übergangsweise die Leitung der Lehrkanzel. Ab 1973 hatte er bis zu seiner Emeritierung 2004 eine Professur an der Kunstuniversität Linz inne. Anschließend wirkte er nach seiner Pensionierung bis zu seinem Tod 2015 als freischaffender Künstler in seinem Atelier in Perchtoldsdorf bei Wien.
Der Künstler war zunächst mit der Künstlerin Waltraud Thalhammer verheiratet (1968–1988),[8] und lebte zuletzt mit seiner dritten Frau, der Malerin Katja Praschak,[9] in Perchtoldsdorf bei Wien.
Günter Praschak war Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ in OÖ. (ab 1972), beim Künstlerhaus Wien (ab 1975) und bei der „Academie Internationale de la Ceramique, Genf (AIC/IAC)“ (ab 1984).
1973 Ceramic Art of the World. L'art de la ceramique du monde 1973, Alberta College of Art, Calgary, Kanada (Katalog);
1974 Ausstellung des oö. Werkbundes, Universitätsplatz, Stadt Salzburg[13];
1982 Keramische Plastik, Österr. Galerie für Keramik, Wien;
1982–1984 Kunstkeramik – Zeitgemäße Formen, Wanderausstellung der NöART (Nö. Gesellschaft für Kunst und Kultur), (17 Ausstellungsorte, u. a.: St. Pölten (Stadtmuseum), Krems an der Donau (Museum Krems), Baden bei Wien (Kunsthaus Frauenbad), Wiener Neustadt (Stadtmuseum)). und 14 andere Orte in NÖ.;
1983 Zeitgenössische Keramik aus Österreich, Keramik-Galerie – Dr. G. und E. Schneider, Freiburg im Breisgau;
1985 Zeitgenössische Keramik in Österreich, Art Gallery – Keramik Studio, Wien;
2017 Keramik aus Leidenschaft II: Günter Praschak, Ingrid Miura-Grininger, Barbara Reisinger, Martina Funder, Margarete Geffke, Gabriele Hain, Maria Baumgartner, Nö-Dokumentationszentrum für Moderne Kunst, St. Pölten (Katalog)
2021 500 Türme, artP.kunstverein, ausgestellt in der Burg Perchtoldsdorf, NÖ.[15]
Werke in Museen, Sammlungen und im öffentlichen Raum (Auswahl)
Günter Praschak (Katalogbearbeitung & technolog. Kommentar), Max Kaindl-Hönig (Hrsg., Texte): Arno Lehmann: Keramik – Plastik – Malerei, Galerie Welz, Salzburg 1983 (Katalog), ISBN 978-3-85349-090-7.
Günter Praschak, Ingrid Miura-Grininger, Eberhard Bauer, Frank Geffke: Schnellbrandverfahren für Porzellan und Steinzeug bei reduzierender Brandführung: Projekt Nr. P 4189 des FWF, Linz 1987: Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Meisterklasse für Keramik (Forschungsbericht zum FWF-Projekt);
Günter Praschak: Thoughts, in: AIC, IAC website, Genf 2014: Academie Internationale de la Ceramique.[21]
Literatur
Brigitte Lang: Obituary: Professor Günter Praschak, in: New Ceramics, Januar 2016, S. 7.
Johannes Parsch: Günter Praschak: Keramiker – Gestalter – Universitätslehrer, in: Neue Keramik : das europäische Keramikmagazin, ISSN0933-2367, 10. Jg. (2004) Nr. 4, S. 8–13.
Johannes Parsch: Gunter Praschak's Thoughts on Ceramics, in: Ceramics, art and perception, ISSN1839-4116, Nr. 58, (2004), S. 7–9.
Irene Judmayer: Gedanken im Feuer zu Form gebracht, OÖ Nachrichten, 23. Dezember 2000.
Brigitta Höpler: Franz Josef Altenburg, Günter Praschak, Anton Raidel, Kurt Spurey: vier österreichische Keramiker, Diplomarbeit, Universität Wien 1994.
Peter Gangl: Landeskulturpreis und Talentförderungsprämien für bildende Kunst, in: OÖ Kulturbericht, 28. Februar 1985.
Jan Tabor: Ein Alchemist des zeitlosen Geschmacks, In: Kurier, 12. April 1985.
Peter Möseneder: Quartett der Könner, in: OÖ Nachrichten, 17. November 1983.
Kristian Sotriffer: Die Landschaft des Tons, in: Die Presse, 10. November 1982.
Jan Tabor: Verzicht auf Verführung, in: Kurier, 22. März 1981.
Bärbl Gläser: Aus dem Raumfahrtofen, in: OÖ Nachrichten, 16. November 1979.
Peter Möseneder: Bestechend einfache Idee, in: OÖ Nachrichten, 7. November 1977.
↑Hans Eska leitete seit den 30er Jahren eine Keramik-Werkstatt in München. Sein Sohn Franz Eska, später Professor für Keramik an der Akademie der Bildenden Künste München, führte den Betrieb weiter
↑Franz Lipp: Oberösterreichischer Werkbund. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 120, Linz 1975, S. 168 (Bericht zur Ausstellung), zobodat.at [PDF]