Fukui-Linie
Die Fukui-Linie (jap. ふくい線 Fukui-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft Hapi-Line Fukui betrieben wird. Sie verbindet Tsuruga in der Präfektur Fukui mit Kaga in der Präfektur Ishikawa. Ursprünglich war sie Teil der Hokuriku-Hauptlinie von JR West, wurde aber 2024 abgetreten, als die parallel verlaufende Verlängerung der Schnellfahrstrecke Hokuriku-Shinkansen in Betrieb ging. StreckenbeschreibungDie in Kapspur (1067 mm) verlegte Strecke ist 84,3 km lang und zweigleisig. Sie ist mit 20 kV 60 Hz Wechselspannung und teilweise mit 1500 V Gleichspannung elektrifiziert, weshalb Mehrsystemfahrzeuge zum Einsatz kommen. Es werden 20 Bahnhöfe bedient, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h.[1] Ihr südlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Tsuruga, wo sie an den bei JR West verbliebenen Teil der Hokuriku-Hauptlinie anschließt; ebenso kann dort zur Obama-Linie umgestiegen werden. Etwas außerhalb des Bahnhofs befindet sich eine Systemtrennstelle, wo die Bahnstromversorgung von Gleichspannung zu Wechselspannung ändert. Anschließend folgt der 13,87 km lange Hokuriku-Tunnel unter dem Konome-Pass, der bei seiner Eröffnung im Jahr 1962 der längste Tunnel Japans war.[2] Nach Verlassen das Tunnels führt die Strecke zunächst durch das Kahiru-Tal und danach durch das Hino-Tal. Sie erreicht die Stadt Echizen, wo im Bahnhof Takefu Anschluss an die Straßenbahn nach Fukui besteht. Durch überwiegend dicht besiedeltes Gebiet geht es weiter nach Echizen-Hanandō, wo die Etsumi-hoku-Linie abzweigt. Kurz darauf ist der Bahnhof Fukui erreicht, der betriebliche Mittelpunkt der Strecke und ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. Entlang der Küstenebene geht es weiter nach Awaraonsen, wo ebenfalls die Möglichkeit besteht, auf die Hokuriku-Shinkansen umzusteigen. Durch den Kumasaka-Tunnel gelangt die Strecke schließlich zum Bahnhof Daishōji, dem Übergang zur IR Ishikawa-Bahnlinie. ZugangebotDer überregionale Fernverkehr wird seit 2024 von JR West auf der Hokuriku-Shinkansen abgewickelt, einer weitgehend parallel verlaufenden Schnellfahrstrecke, während für den Regional- und Nahverkehr die Hapi-Line Fukui zuständig ist. Diese Bahngesellschaft bietet täglich fünf Eilzüge in den Morgen- und Abendstunden an, die Tsuruga mit Fukui verbinden und mehrere Bahnhöfe überspringen. Nahverkehrszüge mit Halt an allen Bahnhöfen fahren in der Regel entweder zwischen Tsuruga und Fukui oder zwischen Fukui und Kanazawa, durchgehende Verbindungen ohne Umsteigen in Fukui gibt es morgens und abends. Weitere Züge wenden in Takefu oder Awaraonsen. Dadurch ergibt sich zwischen auf dem mittleren Abschnitt zwischen Takefu und Awaraonsen ein angenäherter Halbstundentakt, auf der übrigen Strecke ein ungefährer Stundentakt.[3][4] Der Bahnhof Daishōji am nördlichen Streckenende ist keine eigentliche Endstation, sondern bildet lediglich die Eigentumsgrenze zur daran anschließenden Strecke der IR Ishikawa Tetsudō in Richtung Kanazawa. Aus praktischen Überlegungen heraus wird der Nahverkehr zwischen Awaraonsen und Kanazawa mit dieser Bahngesellschaft gemeinsam durchgeführt. JR-West-Züge der nichtelektrifizierten Etsumi-hoku-Linie benutzen den Abschnitt zwischen Fukui und Echizen-Hanandō mit. Bilder
GeschichteDie staatliche Eisenbahnbehörde eröffnete am 15. Juli 1896 den von Tsuruga nach Fukui führenden Abschnitt der Hokuriku-Hauptlinie. Am 20. September 1897 folgte die Verlängerung von Fukui nach Komatsu.[5] Durch die Verlegung des Bahnhofs Tsuruga an seinen heutigen Standort am 1. Juni 1909 entfiel die Notwendigkeit, dort eine Spitzkehre befahren zu müssen.[6] Beim Fukui-Erdbeben am 28. Juni 1948 stürzte die Brücke über den Kuzuryū in sich zusammen, ebenso erlitten mehrere Bahnhöfe in der Nähe schwere Schäden. Die Wiederherstellungsarbeiten dauerten mehrere Monate.[7] In den Jahren 1961 bis 1969 baute die Japanische Staatsbahn die Hokuriku-Hauptlinie abschnittsweise auf Doppelspur aus. Das Teilstück Fukui–Imajō wurde am 21. März 1962 elektrifiziert, am 10. Juni 1962 das Teilstück Imajō–Tsuruga durch den neu erbauten Hokuriku-Tunnel und am 4. April 1963 das Teilstück von Fukui nach Kanazawa.[8] Im Rahmen der Staatsbahnprivatisierung ging die gesamte Hokuriku-Hauptlinie am 1. April 1987 in den Besitz der neuen Gesellschaft JR West über, während JR Freight nun für den Güterverkehr zuständig war.[8] Seit den 1990er Jahren sind die Unternehmen der JR-Gruppe bestrebt, bei Neueröffnungen von Shinkansen-Schnellfahrstrecken parallel verlaufende Strecken des konventionellen Schienennetzes an Bahngesellschaften mit regionaler Trägerschaft auszugliedern. Dies geschah auch am 16. März 2024 bei der Verlängerung der Hokuriku-Shinkansen, als die Hokuriku-Hauptlinie zwischen Tusuruga und Daishōji an die Hapi-Line Fukui überging und seither unter der Bezeichnung Fukui-Linie betrieben wird.[9] Liste der BahnhöfeKa: Kaisoku (Rapid)
WeblinksCommons: Fukui-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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