Dieser Artikel behandelt die australische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Australien, das die meisten Qualifikationsspiele benötigte und die meisten Qualifikationstore schoss, nahm zum fünften Mal an der Endrunde teil und dabei zum ersten Mal als Asienmeister. Außer Australien nimmt nur noch Europameister Portugal als einer der sechs aktuellen Kontinentalmeister teil.
Australien musste erst in der zweiten Runde eingreifen und traf dabei in der als Gruppenphase ausgetragenen Runde auf Bangladesch, Jordanien, Kirgisistan und Tadschikistan. Von den acht daraus entstandenen Begegnungen konnte Australien sieben gewinnen und verlor nur ein Spiel. Dabei erzielten die Australier außer bei der 0:2-Niederlage in Jordanien immer mindestens zwei Tore. Als Gruppensieger qualifizierte sich Australien für die dritte Runde, die wieder als Gruppenphase stattfand. Hier trafen die Australier auf Japan, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, den Irak und Thailand. Von zehn Spielen verloren die Australier nur das Spiel in Japan, das sich damit vorzeitig für die WM-Endrunde qualifizierte. Die Australier hatten damit zwar weniger Spiele verloren als die letztlich vor ihnen platzierten Japaner und Saudis, da sie aber nur fünf gewannen und viermal nacheinander remis spielten, mussten sie sich aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Saudis mit dem dritten Platz begnügen.
Als Dritter trafen sie dann in der vierten Runde auf Syrien, den Dritten der Parallelgruppe. Nach einem 1:1 im Hinspiel, das aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien auf neutralem Platz in Malaysia erzielt wurde, gerieten sie im Rückspiel in Sydney bereits in der sechsten Minute in Rückstand. Tim Cahill konnte zwar sieben Minuten später ausgleichen, dabei blieb es aber bis zum Ende der regulären Spielzeit, In der damit notwendigen Verlängerung gelang Cahill dann noch der Siegtreffer.[1] Damit waren die Australier für die interkontinentalen Playoffs gegen den Viertplatzierten der CONCACAF-Qualifikation qualifiziert. Gegner war Honduras und in Honduras kam es zu einem torlosen Remis. Im Rückspiel in Sydney erzielte Kapitän Mile Jedinak drei Tore, davon zwei per Elfmeter.[2] Honduras gelang in der Nachspielzeit nur noch der Ehrentreffer. Damit war Australien nach 22 Spielen, den meisten aller qualifizierten Mannschaften für die Endrunde qualifiziert.
Insgesamt setzte Nationaltrainer Ange Postecoglou, der nach der erfolgreichen Qualifikation zurücktrat,[3] in den 22 Spielen 37 Spieler ein – bezogen auf die Anzahl der Spiele sind dies die wenigsten Spieler aller qualifizierten Mannschaften. 19 von den eingesetzten Spielern standen auch im Kader für die Asienmeisterschaft 2015, bei der die Australier erstmals den Titel gewannen. Kein Spieler kam in allen Spielen zum Einsatz. Auf 19 Einsätze brachten es Aaron Mooy und Mathew Leckie – kein Spieler bestritt mehr Spiele in dieser Qualifikation. 18 Spiele bestritten Mark Milligan und Tom Rogic. Drei Spieler hatten nur einen Einsatz, darunter Torhüter Mitchell Langerak.
Bester Torschütze war Rekordtorschütze Tim Cahill. In 16 Spielen, bei denen er nur viermal über die volle Spielzeit mitwirkte und achtmal eingewechselt wurde, erzielte er 11 Tore, darunter beim 2:1-Sieg gegen Syrien im Rückspiel der vierten Runde sein 50. Länderspieltor. Er war damit drittbester Torschütze der asiatischen Qualifikation. Zehn Tore steuerte Mile Jedinak bei, darunter die letzten drei Tore, die für den 3:1-Sieg im letzten Spiel gegen Honduras und damit die endgültige Qualifikation sorgten. Insgesamt steuerten 13 Australier mindestens ein Tor zu den 50 selber geschossenen Toren bei, zudem profitierten sie von einem Eigentor eines kirgisischen Spielers, so dass sie auf 51 Tore kamen (Schnitt 2,32 pro Spiel). Keine Mannschaft erzielte mehr Tore in der Qualifikation, allerdings hatten alle anderen Mannschaften auch weniger Spiele. Weltmeister Deutschland und Belgien erzielten im Schnitt 4,3 Tore pro Spiel.
Anmerkung: Kursiv gesetzte Mannschaften sind nicht für die WM qualifiziert
Quartier
Teamquartier wird die Training Base des Ak Bars Kasan in Kasan sein, wo die Mannschaft das Stadium Trudovye Rezervy zu Trainingszwecken nutzen kann.[5]
↑* = Der Spieler ist australischer Rekordtorschütze
↑Kursiv gesetzte Vereine spielen in der Saison vor oder während der WM in der 2. Liga ihres Landes, D = Meister und Pokalsieger im WM-Jahr, M = Meister im WM-Jahr, P = Pokalsieger im WM-Jahr
Spielorte und Quartier (Q) der australischen Mannschaft
Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen am 1. Dezember war Australien Topf 4 zugeordnet. Die Mannschaft trifft in der Gruppe C auf Ex-Weltmeister Frankreich, Dänemark und Peru, das sich als letzte Mannschaft qualifizierte. Auf keine der drei Mannschaften traf Australien bei den vorherigen vier Teilnahmen 1974, 2006, 2010 und 2014. Gegen Dänemark gab es zuvor in drei Freundschaftsspielen einen Sieg und zwei Niederlagen. Gegen Frankreich gab es einen Sieg in der Vorrunde des FIFA-Konföderationen-Pokal 2001, an dem Frankreich als Welt- und Europameister teilnahm, zudem ein Remis und zwei Niederlagen in Freundschaftsspielen. Gegen Peru hatte Australien noch nicht gespielt. In Sotschi hatte Australien bereits 2017 in der Vorrunde des FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 gespielt, in den beiden anderen Vorrundenspielorten noch nicht.