Fußball-Europameisterschaft 2016/IrlandDieser Artikel behandelt die irische Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Für Irland war es die dritte Teilnahme. QualifikationIrland absolvierte die Qualifikation zur Europameisterschaft in der Gruppe D und traf dabei auf Weltmeister Deutschland. Die irische Mannschaft war die einzige Mannschaft, die gegen den Weltmeister kein Spiel verlor und gewann sogar erstmals ein Pflichtspiel gegen Deutschland. Die Iren kassierten von den Mannschaften dieser Gruppe die wenigsten Gegentore. Dennoch reichte es am Ende nur zu Platz 3, da die Mannschaft von den vier auf den vorderen Plätzen platzierten Mannschaften die wenigsten Tore schoss, gegen Polen und Schottland in den Heimspielen nur remis gespielt wurde und die Auswärtsspiele gegen beide verloren wurden. Daher mussten die Iren in die Play-offs, konnten sich dort aber durchsetzten. Insgesamt setzte Teammanager Martin O’Neill 25 Spieler ein, aber keinen Spieler in allen zwölf Spielen zum Einsatz. Einmal pausierten Robbie Brady und John O’Shea, der im ersten Spiel gegen Deutschland sein 100. Länderspiel bestritt und in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer erzielte. Insgesamt dreimal gelang den Iren in der 90. Minute oder Nachspielzeit noch der Sieg- oder Ausgleichstreffer. Beste irische Torschützen waren Jon Walters und Rekordnationalspieler und -torschütze Robbie Keane mit je fünf Toren. Keane ist mit nun 23 Qualifikationstoren auch bester Qualifikationstorschütze, was er bereits mit seinem Hattrick gegen Gibraltar wurde.[1] Im Laufe der Qualifikation kletterten die Iren von Platz 66 der FIFA-Weltrangliste auf Platz 31.[2][3] SpieleAlle Resultate aus irischer Sicht.
Tabelle
Als einer der Gruppendritten mussten die Iren dann in den Play-offs antreten und traf auf Bosnien-Herzegowina.
VorbereitungAm 25. März 2016 traf die Mannschaft in Dublin auf EM-Teilnehmer Schweiz und gewann mit 1:0. Dabei kamen Jonny Hayes und Alan Judge und Eunan O’Kane zu ihren ersten A-Länderspielen. Am 29. war mit der Slowakei ebenfalls in Dublin ein weiterer EM-Teilnehmer der Gegner, das Spiel endete 2:2, wobei die Iren die 2:1-Führung durch ein Eigentor von Paul McShane vergaben.[4] In der unmittelbaren EM-Vorbereitung fand am 27. Mai ebenfalls in Dublin ein Spiel gegen die nicht für die EM qualifizierten Niederländer statt, das 1:1 endete. Vom 30. Mai bis 3. Juni wird die Mannschaft ein Trainingslager in Fota Island Resort beziehen.[5] Am 31. Mai trafen sie in Cork noch auf Belarus und verloren mit 1:2, wobei mit Callum O’Dowda ein Neuling zum Einsatz kam.[6] KaderNationaltrainer Martin O’Neill gab am 12. Mai ein vorläufiges 35 Spieler umfassendes Aufgebot bekannt.[7] Am 31. Mai wurde der endgültige Kader festgelegt.[8] Die Spieler kommen von 18 Vereinen, die meisten stellt Stoke City (4). Neun Spieler spielen in der zweiten englischen Liga, nur Rekordnationalspieler und -torschütze Robbie Keane spielt nicht in England. Kein Spieler spielt in irischen Ligen und damit gehört Irland neben Island, Nordirland und Wales zu den vier Mannschaften ohne Spieler aus heimischen Ligen.[9] Der am 20. April 1976 geborene Torhüter Shay Given ist nach dem ungarischen Torhüter Gábor Király der zweitälteste nominierte Teilnehmer. Beide könnten bei einem Einsatz Lothar Matthäus, der bei seinem letzten EM-Spiel am 20. Juni 2000 gegen Portugal 39 Jahre und 91 Tage alt war, als ältesten EM-Spieler ablösen.
Spieler, die nur im provisorischen Kader standenEine erste Reduzierung des Kaders erfolgte am 23. Mai.[10]
Endrunde
Bei der am 12. Dezember 2015 stattgefundenen Auslosung der sechs Endrundengruppen war Irland in Topf 4 gesetzt.[11] Irland wurde der Gruppe E mit dem neuen FIFA-Weltranglistenführenden Belgien zugelost. Als weitere Gegner wurden Italien und Schweden zugelost. Gegen alle drei hat Irland eine negative Bilanz. Gegen Belgien gab es in zuvor 13 Spielen drei Siege sowie je fünf Remis und Niederlagen. Zuletzt wurde gegen Belgien im Mai 1966 gewonnen. Die letzten Begegnungen zwischen beiden fanden im Herbst 1997 in den Play-off-Spielen der Qualifikation zur WM 1998 statt, bei denen sich die Belgier durchsetzten. In Belgien gab es am 7. Juni 2011 auch den zuvor letzten von zwei Siegen gegen Italien. Darüber hinaus gab es drei Remis und acht Niederlagen. Beide spielten auch bei der letzten EM im letzten Gruppenspiel der Vorrunde gegeneinander. Damals wurden die Iren noch vom Italiener Giovanni Trapattoni trainiert, waren bereits ausgeschieden und verloren mit 0:2. Gegen Schweden gab es in zuvor zehn Spielen bisher drei Siege – zuletzt am 1. März 2006 – sowie zwei Remis und fünf Niederlagen. Mit einem Remis gegen Schweden, einer Niederlage gegen Belgien und einem Sieg gegen Italien, das als bereits fest stehender Gruppensieger einige Stammspieler schonte, erreichten die Iren als zweitbester Gruppendritter erstmals die K.-o.-Runde, wo sie auf die Franzosen treffen, mit denen sie noch eine Rechnung offen haben. Bereits nach einer Minute erhielten die Iren einen Elfmeter zugesprochen, den Robbie Brady verwandeln konnte. In der Folge drängten die Franzosen auf den Ausgleich, aber zunächst erfolglos und die Iren hatten sogar Chancen das Ergebnis zu verbessern. In der zweiten Halbzeit konnten sie dann das Spiel drehen und die Iren mit 2:1 bezwingen. Durch die EM-Spiele, insbesondere den Sieg gegen Italien, gewannen die Iren in der FIFA-Weltrangliste 32 Punkte hinzu und verbesserten sich um drei Plätze. Aufgrund ihrer Gesänge zeichnete die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo die irischen Fans symbolisch mit der Verdienstmedaille aus.[12][13] Gruppenphase
K.-o.-Phase
Einzelnachweise
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