„Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen gelang es ihm in der Zeit des Nationalsozialismus, eine eigenständige Architektursprache zu entwickeln, die ohne die üblichen traditionalistischen oder heimattümelnden Stilmerkmale auskam.“
Werk
Überblick
Zwischen 1910 und 1939 errichtete Schopohl vor allem Wohnhäuser in sachlich schmuckloser Formensprache. Er kann der konservativen Moderne (vgl. Paul Schmitthenner, Heinrich Tessenow, Paul Bonatz) zugerechnet werden.
Schopohls Bauten zeichneten sich durch den Gestus der Bescheidenheit, handwerkliche Solidität und ein traditionelles Erscheinungsbild aus. An vielen Bauten ist weiß geschlämmtes Mauerwerk aks Schopohls Markenzeichen erkennbar und als Weiteres die Planung von Dachtürmchen für Schlafräume in oberen Stockwerken.[1][2] Sein größter Auftrag war der Wiederaufbau der 1914 zerstörten Stadt Goldap in Ostpreußen in den Jahren 1916 bis 1921.[3]
Bauten und Entwürfe (Auswahl)
1910: Wettbewerbsentwurf für ein Bismarck-Nationaldenkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück (gemeinsam mit dem Bildhauer Paul Oesten; nicht prämiert)[4]
1915–1923: Leitung des Wiederaufbaues von Goldap (Ostpreußen)
1916: Kreishaus und Kreisbank, sowie Geschäftshäuser Jahnke und Liebegut in Goldap
1917: Gutshaus in Jagotschen (nach 1945: Jagoczany Małe) bei Goldap
1935: Landhaus Vogelsberg auf einem Höhenzug oberhalb der Oder für Landrat a. D. Albrecht v. Treskow in Neusalz, Breslauer Straße (Wyzwolenia Wrocławska)
1936: eigenes Wohnhaus in Berlin-Schmargendorf, Warnemünder Straße 25 / Selchowstraße 14
1938–1939: Landhaus Andrews für den Verleger E. Andrews (Verlag Andrews&Steiner) in Berlin-Lichterfelde, Marienplatz 8[12]
1941–1943: Entwürfe für die Gefolgschaftssiedlung Drewitz in Potsdam (mit Paul Schmitthenner und Heinrich Tessenow; nicht ausgeführt)
Literatur
Hans J. Philipp: Zu den Abbildungen von Bauten aus dem Wiederaufbau Ostpreußens. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst. Nr.11, 1920, S.321–350 (zlb.de – zum Wiederaufbau von Goldap).
Walter Riezler: Deutsche Wiederaufbauarbeit. Der Wiederaufbau in Stadt und Kreis Goldap durch Architekt Fritz Schopohl. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1925 (= Bücher der Form, Band 2).
Hans Josef Zechlin: Vorstädtische Wohnhäuser. Architekt: Fritz Schopohl, Berlin. In: Monatshefte für Baukunst & Städtebau, 24. Jahrgang 1940, Heft 7, S. 189–192.
Hans Josef Zechlin: Zwei Landhäuser bildender Künstler. Architekt: Fritz Schopohl, Berlin. In: Monatshefte für Baukunst & Städtebau, 1940, 24. Jahrgang, Heft 8, S. 209–212.
Frank Schmitz: Landhäuser in Berlin 1933–1945. Gebr. Mann, Berlin 2007, ISBN 978-3-7861-2543-3 (= Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 31).
↑Max Schmid (Hrsg.): Hundert Entwürfe aus dem Wettbewerb für das Bismarck-National-Denkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen. Düsseldorfer Verlagsanstalt, Düsseldorf 1911. (n. pag.)