Fritz Neidholdt

Generalleutnant Fritz Neidholdt, 369. Infanterie-Division (kroat.)
Der kroatische Regierungschef Nikola Mandić mit General Fritz Neidholt (ca. 1943/44)

Fritz Neidholdt (* 16. November 1887 in St. Kilian; † 5. März 1947 in Belgrad, Jugoslawien hingerichtet) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Fritz Neidholdt wurde am 16.November 1887 als Sohn eines protestantischen Pastors im thüringischen St. Kilian geboren.

Er trat am 30. August 1907 als Fahnenjunker in das 7. Thüringische Infanterieregiment Nr. 96 ein. Am 27.Januar 1909 wurde er zum Leutnant befördert. Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er am 22.März 1915 zum Oberleutnant, am 22.März 1918 zum Hauptmann befördert.

In der Zwischenkriegszeit war Neidholdt Teil der Reichswehr und hatte verschiedene Positionen als Kompaniechef und Stabsoffizier inne. Am 1.März 1931 wurde er zum Major, am 1. Juli 1934 zum Oberstleutnant befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 21. Mai 1935 aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Drei Jahre später, am 1.Dezember 1938 trat er als Ergänzungsoffizier der Wehrmacht erneut bei und wurde am 1. März 1939 zum Oberst (E) befördert. Mit Beginn des Überfalls auf Polen (Fall Weiss) am 1.September 1939 war er als Verbindungsoffizier zur Verfügung des Generals der Luftwaffe beim Oberbefehlshabers des Heeres gestellt.

Ab dem 1.Oktober 1939 wurde er Kommandeur des 322. Infanterie-Regimentes, das mit der Grenzsicherung im Osten des eroberten Polens betraut war. Im Frühjahr 1940 nach Frankreich verlegt nahm er mit dieser Einheit am Westfeldzug teil. Während des Unternehmens "Barbarossa" bildete die Einheit im Rahmen der Heeresgruppw Nord den Kern der 285. Sicherungs-Division und im Gebiet des Wolchow eingesetzt.

Ab dem 1.September 1942 wurde er zum Kommandeur der auf dem Truppenübungsplatz Döllersdorf neu aufgestellten und in Ausbildung befindlichen 369. Infanterie-Division (kroat.) ernannt. Diese Einheit hatte als Rahmenpersonal deutsche Offiziere und Unteroffiziere, die Mannschaften waren kroatische Rekruten. Mit dieser Division war er an den Partisanenkämpfen im ehemaligen Jugoslawien von 1942 bis 1944 beteiligt, unter anderem an den Unternehmen "Weiß I", "Weiß II", "Schwarz" und "Kugelblitz". Zum 1.Oktober 1942 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor, am 1.Oktober 1943 die Beförderung zum Generalleutnant.

Anfang Oktober 1944 verließ er die Division und wurde in die Führerreserve versetzt, aus der heraus er in der Endphase des Krieges einige rückwärtige Kommandoposten übernahm. Er wurde von britischen Streitkräften gefangen genommen.

Nach der Anklageschrift im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurden auf seinen Befehl vom 11. September 1944 die Dörfer Zagniezde und Udora zerstört und alle Männer gehenkt.[1] Neidholdt wurde nach Kriegsende an Jugoslawien ausgeliefert. Er wurde dort angeklagt, zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Nürnberger Prozess Anklagepunkt 3 G, Zeno.org, abgerufen am 25. September 2015.; vgl. auch Nürnberger Prozeß, Anklageschrift Bd. 1 S. 66. Über das dortige unbelegte Vorbringen des sowjetischen Anklagevertreters ist aber hierzu nichts bekannt oder zu ermitteln. Vgl. SCHRAML S. 297. Selbst die Lage der angeblich zerstörten Dörfer ist nicht zu ermitteln. Nach SCHRAML S. 93 scheint die 369. I.D. (kroat.) gegen Ende August 1944 an der Adriaküste im Raum Split – Livno gelegen zu haben.

Literatur