Fritz Meyer-ScharffenbergFritz Meyer-Scharffenberg (Pseudonym für Friedrich Meyer, * 19. Oktober 1912 in Wittenburg; † 24. Dezember 1975 in Rostock-Groß Klein) war ein deutscher Schriftsteller. BiografieMeyer-Scharffenberg war der Sohn eines Krankenpflegers und vormaligen Seemanns. Er wuchs bei seiner Großmutter in der Kleinstadt Wittenburg auf. Ab 1918 lebte er in Schwerin. Dort absolvierte er nach dem Besuch der Mittelschule von 1929 bis 1933 eine Lehre als Schriftsetzer. Anschließend war er arbeitslos und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Aushilfstätigkeiten, u. a. als Versicherungsagent und Beifahrer. Von 1934 bis 1935 war er Soldat in Belgard. Danach wirkte er als Journalist in Neubrandenburg. Von 1939 bis 1945 nahm er als Wehrmachtssoldat am Zweiten Weltkrieg teil. 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1948 wurde er von einem sowjetischen Militärtribunal in Schwerin wegen „Nichtanzeige“ eines Bekannten zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt und war u. a. in Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Entlassung kehrte er 1953 nach Mecklenburg zurück; anfangs lebte er in Bössow und Stellshagen, ab 1960 im Rostocker Stadtteil Groß Klein. Er arbeitete wieder als Journalist und begann 1954 mit seiner schriftstellerischen Arbeit. Meyer-Scharffenberg schrieb als 17-jähriger sein erstes Essay. Er verfasste neben heimatkundlichen Schriften auch Erzählungen, Romane, Feuilletons, Gedichte und Theaterstücke. Er wurde bekannt durch Geschichten (teilweise in niederdeutscher Sprache), in denen er auf realistische Weise den Alltag der mecklenburgischen Dorfbevölkerung schilderte, sowie durch bewusst unsentimental gehaltene Tiergeschichten. Bekanntheit erlangten u. a. Der Mann auf dem Kirr, Die Grasinsel, Der Angstmann, aber auch seine plattdeutschen Dörpgeschichten, die zu den herausragenden in der DDR entstandenen Werken der niederdeutschen Literatur gehören. Als bleibende Leistung Meyer-Scharffenbergs wird auch seine Übertragung von Werken Fritz Reuters aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche genannt. So wurden Reuters Franzosentid und Dörchläuchtig in der Meyer’schen Fassung als „hochdeutsche Übersetzungen niederdeutscher Denkart entsprungen“ (Gundlach, Theil) gepriesen. Auch durch seine heimatkundlichen Sachbücher wie Zwischen Meer und Bodden oder Zwischen Strom und Haff gilt der Autor und Erzähler Meyer-Scharffenberg als ein wichtiger Chronist Mecklenburgs. Sein Sohn Klaus Meyer ist ebenfalls Schriftsteller. AuszeichnungenMeyer-Scharffenberg erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1960 den John-Brinckman-Preis, 1964 die Johannes-R.-Becher-Medaille sowie 1973 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.[1] Werke
Herausgeberschaft
Übersetzungen
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
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