Er entstammt einer Künstlerfamilie. Schon sein Großvater Konrad Marcus Christian L’Allemand war Graveur wie auch sein Vater. Seine Eltern waren Siegmund Wilhelm Christoph L’Allemand (1774–1856) und dessen Ehefrau Klara Anna Maria Gesser (1788–1855). Sein Bruder Konrad (1809–1880) war Medailleur in Frankfurt am Main und Hannover, sein anderer Bruder Thaddäus (1810–1872) war ebenfalls Graveur in Wien.
Von der Porträt- und Genremalerei wandte er sich in weiterer Folge teilweise historisierenden Kriegsdarstellungen zu. Motive dazu fand er aus den österreichischen Feldzügen in den Koalitionskriegen von 1809, der Revolution von 1849 in Oberitalien und im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864. Weiters war er als Illustrator für militärische Kostümwerke tätig. Er verstand es, bei aller Naturtreue den Stoff künstlerisch aufzufassen und geschickt zu gestalten. Seine Schlachtenbilder fanden in dem damaligen Kaiser Franz Joseph I. einen besonderen Gönner.
Sein Neffe Siegmund L’Allemand (1840–1910) war ebenfalls ein bekannter Maler, dem er in dessen Jugendzeit Unterricht erteilte. Ab 1848 war er als akademischer Rat Mitglied der Wiener Akademie, ab 1861 Mitglied des Wiener Künstlerhauses.[1] Fritz L’Allemand starb am 20. September 1866 in Wien und wurde auf dem Matzleinsdorfer evangelischen Friedhof bestattet.[2]
Er heiratete 1849 in Wien Maria Anna Brunner (1827–1901) Tochter des Johann Adam Brunner und der Therese Wies. Das Paar hatte zwei Söhne die beide jung starben.
Werke (Auswahl)
Szene aus dem Feldlager bei Cavalcaselle, 1854, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
Parade österreichischer Truppen vor Mailand, vor der Revolution von 1848, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
Szene aus dem Gefecht am Mincio, 1853, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
Das Gefecht bei Oeversee am 6. Februar 1864, 1866, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
Festbankett in der Großen Galerie Schlosses Schönbrunn anlässlich der 100-Jahr-Feier des Maria-Theresien-Ordens, Öl auf Leinwand, Schloss Schönbrunn, Billardzimmer[4]
Karl Siebert: Hanauer Biographien aus drei Jahrhunderten.Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., Hanau 1919 (= Hanauer Geschichtsblätter NF 3/4), S. 116–118.