Nach seinem Schulabschluss trat Fritz Fullriede als Kriegsfreiwilliger im August 1914 in das Jäger-Bataillon 10 beim kaiserlichen Heer ein. Mit dieser Einheit und später dem Infanterie-Regiment 75 kämpfte er an den Fronten des Ersten Weltkrieges. Im September 1920 wurde er zum Leutnant befördert. Mit dem Zusammenbruch der kaiserlichen Armee wechselte er 1919 in ein Freikorps. Von dort erhielt er im November 1919 eine Übernahme zur Bremer Schutzpolizei. Nur ein Jahr später trat er dort wieder aus und wurde Landwirt. Nach einigen gesammelten Erfahrungen in diesem Bereich entschied er sich, in Afrika eine eigene Farm zu bewirtschaften. Deshalb wechselte er 1924 in die ehemalige deutsche Kolonie nach Südwestafrika und begann dort seinen Plan umzusetzen. Nach zwölf Jahren kehrte er 1936 von dort nach Deutschland zurück.
Fritz Fullriede trat 1937 in die Wehrmacht ein und kommandierte im Zweiten Weltkrieg verschiedene Heeresregimenter unter anderem in Nordafrika und an der Westfront mit Umsicht und erfolgreich. Da der Festungskommandant von Kolberg, General Paul Hermann auf Grund schwerer gesundheitlicher Probleme nicht verwendungsfähig war, übernahm Füllriede am 1. März 1945 die Verteidigung der von den Frontlinien bereits eingeschlossenen Stadt.[2] von Kolberg.[3] In den letzten Kriegswochen führte er vom 18. April 1945 für neun Tage als Kommandeur die 610. Infanterie-Division z. b. V.[4] sowie anschließend bis zum Kriegsende die 3. Marine-Infanterie-Division.[5] Als Kommandeur der 610. Infanterie-Division z. b. V. wurde er am 20. April 1945 zum Generalmajor befördert.[6] Mit beiden Divisionen hatte er an der Stettin-Rostocker Operation teilgenommen.
Eichenlaub am 23. März 1945 (803. Verleihung)[9]:S. 100
Literatur
Dermot Bradley, Karl Friedrich Hildebrand und Markus Brockmann: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang, Band 4: Fleck – Gyldenfeldt. 1996, ISBN 3-7648-2488-3.
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 242.
Helmut Lindenblatt, Pommern, Rautenberg Verlag Leer 1984.
Erich Murawski, Die Eroberung Pommerns durch die Rote Armee, Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1969.
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940–1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010–2011.
Johannes Völker, Die letzten Tage von Kolberg, Holzner Verlag Würzburg 1959
↑Hagen Berger: Walter Girg: in Hitlers Auftrag hinter den feindlichen Linien : Geheimeinsätze in der Uniform des Gegners : ein Eichenlaubträger zwischen Skorzeny, CIA und BND. Verlag für Wehrwissenschaften, 2014, ISBN 978-3-9816037-1-2, S.158f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S.39 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S.183 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdefGünter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939–1945, Teil III: Infanterie, Band 7: Fl–Fu. Osnabrück, 2010, Biblio-Verlag, S. 306. ISBN 978-3-7648-2380-1.
↑ abWalther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5.