Fürst Friedrich zu Solms-Baruth war in seiner Jugend unter anderem auf der Klosterschule Ilfeld und bekleidete später verschiedene Beamten- und Militärfunktionen.[2] 1899 wurde er Oberstkämmerer, also höchster Beamter am Hof Kaiser Wilhelm II. Friedrich war zudem Kanzler des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.[3] 1883 trat Solms dem Johanniterorden bei und wurde dort 1892 Rechtsritter.[4] Außerdem betätigte er sich von 1897 bis 1918 als Kaiserlicher Kommissar und Militärinspekteur der Freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde.[5] Er stand à la suite der Armee und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Generalleutnants.[6]
Durch die Tätigkeit als Oberstkämmerer lebte Friedrich Fürst zu Solms als einer der drei letzten großen wohlhabenden[7] Aristokraten und Magnaten[8] noch in Berlin, im eigenen Familienpalais,[9] sowie abwechselnd in Baruth und im niederschlesischen Klitschdorf, seiner zweiten großen Begüterung.
Ehe und Nachkommen
Am 10. September 1881 heiratete er Louise Gräfin von Hochberg (1863–1941). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
Rosa Marie (* 8. Juni 1884 in Klitschdorf; † 12. Juni 1945 in Tylsen),
Handbuch über den Königlich-Preußischen Hof- und Staat für das Jahr 1918.Decker’s Verlag, Berlin 1918, S. 7.
Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Christoph Franke: Gothaisches Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser I, Band 1 der Gesamtreihe GGH, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg, 2015. ISBN 978-3-9817243-0-1
↑Rudolph zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms. E. Adelmann, Frankfurt am Main 1865, S.Tabelle XVI. Stammbaum Baruth Klitschdorf (uni-duesseldorf.de).
↑Rudolf Mücke: Jahresbericht über die Königliche Klosterschule zu Ilfeld von Ostern 1902 bis Ostern 1903. In: Jahresbericht, Verzeichnis der Lehrer und Schüler von Ostern 1853 bis Ostern 1903. Band1903, Nr.358. Louis Hofer, Göttingen 1903, S.26 (uni-duesseldorf.de).
↑Theo Schwarzmüller: Zwischen Kaiser und „Führer“. 2. Auflage. Nachfolgeschaft Kanzler des Hohen Ordens zum Schwarzen Adler. dtv, München 2001, ISBN 978-3-423-30823-6, S.190.
↑Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Julius Sittenfeld, Berlin 1905, S.27–150 (kit.edu).
↑Georg Liebe, Paul Jacobson, George Meyer (Hrsg.): Handbuch der Krankenversorgung und Krankenpflege. Band1-3. August Hirschwald, Berlin 1899, S.99 (uni-duesseldorf.de).
↑Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 22.
↑Rudolf Martin: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Preußen 1913. In: Gesamtreihe, erschienen in mehreren Bänden. Band1, Nachtrag, Berlin, Provinz Brandenburg, Rheinprovinz, Schlesien, Westfalen. Verlag Rudolf Martin, Berlin 1913, DNB1074129423, S.1–126.
↑Heinz Reif: Adel, Aristokratie, Elite. Sozialgeschichte von Oben. In: Elitenwandel in der Moderne / Elites and Modernity. Band13. De Gruyter Oldenbourg, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-05-005066-9, S.1f. (google.de).
↑Solms-Baruth. In: Berliner Adreßbuch, 1905, Teil 3, S. 889. „Solms-Baruth, Friedr. Fürst (auf Klitschdorf), Behrenstr. 68. Unter den Linden 77“ (insgesamt drei Eintragungen für Fürst Solms-Baruth).