Friedrich von der Decken entstammt dem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht von der Decken, aus dem viele hannoversche Offiziere kamen. 1784 trat er in die Armee ein. Er nahm am Ersten Koalitionskrieg 1793–95 teil. Decken wurde 1796 Oberadjutant des Herzogs Adolph Friedrich von Cambridge, dem er Vorlesungen über Mathematik und Geschichte hielt. 1803 trat Decken während der französischen Besatzung des Kurfürstentums Hannover in den diplomatischen Dienst. Am 28. Juli 1803 begann er, für die britische Krone ausländische Soldaten zu werben und gründete damit die King’s German Legion, mit der er 1805 und 1807 im Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich eingesetzt wurde.[1]
Er wurde 1808 als Diplomat und Militärberater nach Spanien und Portugal geschickt, um Truppen gegen Frankreich auszuheben. Anschließend kehrte er nach Großbritannien zurück. Im Sommerfeldzug von 1815 war er als Generalleutnant Kommandeur des hannoverscheReserve-Korps mit vier Brigaden unter Oberstleutnant August Christian Ernst von Bennigsen, Oberstleutnant Karl von Beaulieu, Oberstleutnant Karl von Bulow und Oberst Rudolf Bodecker.
Friedrich heiratete 1806 Antoinette von Gruben (1781–1855). Sie war Erbin von Wechtern VI, dem heutigen Deckenhausen, in Krummendeich. Ihre Kinder waren:
Betrachtungen über das Verhältnis des Kriegsstandes zu dem Zwecke der Staaten, Hannover 1800, Neudruck Biblio Verlag Osnabrück 1982 mit einer Einführung von Joachim Niemeyer
Philosophisch-historisch-geographische Untersuchungen über die Insel Helgoland oder Heiligeland und ihre Bewohner, Schuster Leer 1978, Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Hannover 1826 mit einer biographischen Notiz online
Versuch über den englischen Nationalcharakter, Hannover 2. Auflage 1817 online
Übersicht meiner litterarischen Tätigkeit, geschrieben 1837 6 Seiten Preußisches Geheimes Staatsarchiv Berlin im Nachlass Kurt von Priesdorff Rep.92 und Abdruck in Blätter der Familie von der Decken Nr. 4 und 5 1922/1924
Joachim Niemeyer, Scharnhorst-Briefe an Friedrich von der Decken 1803–1813, Dümmler Bonn 1987 Online-Suche
Gerhard Johann David von Scharnhorst und Tilman Stieve, Gerhard von Scharnhorst - Private und dienstliche Schriften: Generalstabsoffizier zwischen Krise und Reform (Preußen 1804–1807), 2007 896 S. - online
Mijndert Bertram, Der „Mondminister“ und „General Killjoy“. Ein Machtkampf im Hintergrund der Ernennung des Herzogs Adolph Friedrich von Cambridge zum Generalgouverneur von Hannover (1813–1816), in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Bd. 65 (1993), S. 213–262 (der Mondminister ist Graf Münster und General Killjoy=Spaßverderber ist Graf Friedrich von der Decken) Inhaltsverzeichnis vom Jahrbuch 1993
Richard W. Fox, Konservative Anpassung an die Revolution: Friedrich von der Decken und die hannoversche Militärreform 1789–1820, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte (NsJbLG) 45, 1973, S. 171–274 (Auszüge aus der Dr-Arbeit) Inhaltsverzeichnis vom Jahrbuch 1973
Armgard von Reden-Dohna, Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim, 1996 S. 243–253
Herwart und Tassilo von der Decken: Stammtafeln der Familie von der Decken, 1994 S. 34
Thassilo von der Decken, Claudia Bei der Wieden: Güter und Höfe der Familie von der Decken. Stade 1998 S. 185, 250, 305, 359 und 398.
Armin Schöne, Friedrich von der Decken: Eine Biografie, Edition Falkenberg, Rotenburg (Wümme) 2017, 180 Seiten.
Armin Schöne, Friedrich von der Decken als Diplomat und Wissenschaftler, Gründer und erster Präsident des Historischen Vereins für Niedersachsen, in: Jahrbuch für den Landkreis Verden 2017, Verden 2016, S. 75–84.
↑Acten-Stücke der fünften allgemeinen Ständeversammlung des Königreichs Hannover 1866 Band mit den Akten des Jahres 1834 Urkunden No 114 und 115 S. 781 Graf Friedrich von der Decken errichtet 1834 ein Fideikommiss mit dem Gut Ringelheim und dem Vorwerk Söderhof und erhält Sitz und Stimme in der ersten Kammer der Ständeversammlung.