Ihm wird der Titel Jäger aus Kurpfalz des gleichnamigen Volksliedes zugeschrieben.
Die ursprünglich 6 Strophen des Liedes wurden vermutlich von Pfarrer Martin Klein verfasst, der ein Freund und Begleiter Utschs war. Bekannt sind heute aber lediglich 3 Strophen. Das Lied ist durchaus humorvoll gemeint, denn angeblich schoss der Erbförster in 15 Jahren nur 3 Stück Rotwild und einen Bock.
Der deutsche Kaiser Wilhelm II. weihte 1913 in seiner Eigenschaft als höchster Jagdherr bei Sobernheim, also in seinem Königreich Preußen und nicht etwa in der bayerischen Pfalz, einen Gedenkstein für den „Jäger aus Kurpfalz“ ein. Die Volksliedforschung meint aber herausgefunden zu haben, dass das Lied erst um 1800 entstanden ist.[2] Wenn es sich überhaupt auf eine historische Gestalt bezieht, dann am ehesten auf KurfürstKarl Theodor (1724–1799).[3]
Die Familie besaß in Bacharach das historische Utsch-Haus. Utsch war auch Eigentümer des 1722 erbauten Malteser Hospitalguts in Sobernheim, wo er auch längere Zeit lebte. Sein Dienstsitz war das ForsthausEntenpfuhl in der Nähe von Bad Sobernheim.
Kurz vor seinem Tod, im Jahr 1794, übertrug Friedrich Wilhelm Utsch die Rheinböllerhütte seinem Sohn Carl Theodor Utsch (1769–1860)[4] und seinem Schwiegersohn Carl I. Wilhelm Anton Puricelli.[5] Utsch liegt in der Nähe des Dorfes Auen in der Willigis-Kapelle begraben.
Literatur
Achim R. Baumgarten: Friedrich Wilhelm Johannes August Utsch. In: ders.: Hunsrück. 55 historische Persönlichkeiten. Außergewöhnliche Biografien und bewegende Schicksale. Sutton, Tübingen 2024, ISBN 978-3-96303-488-6, S. 110f.
Günter Heinemann: Pfalzgraf Joh. Casimir als Jäger aus Kurpfalz, Das Waidwerk vor 400 Jahren nach Notizen aus seinen Tagebüchern 1567–1589, München, Bayerische Vereinsbank, 1975 (= Bd. 7 der Reihe Bavaria Antiqua) und ²1983
Friedrich Richard Höller: Der Jäger aus Kurpfalz; 1913
Heinrich Malzkorn: Der Jäger aus Churpfalz. Friedrich Wilhelm Utsch – geb. 23. 6. 1732, gest. 13. 5. 1795; Bacharach: Borniger, 1988
Valentin Palm: Wer war der „Jäger aus Kurpfalz“?; Veröffentlichungen des Vereins für Heimatkunde zu Kreuznach, 41; Kreuznach: Verein für Heimatkunde, 1957
Friedrich Wilhelm Utsch: Der Jäger aus Kurpfalz; München: Kellerer, 1913
Ludger Utsch: Utsch. Familienbuch; Siegen: Vorländer, 2004; ISBN 3-923483-94-5
Otto Utsch: Die Utschen. Geschichte und Register der evangelischen Sippe Utsch, Eiserfeld, 1935
Paul Wilbert: Das Denkmal des Jäger aus Kurpfalz auf den Entenpfuhl; 1986
Paul Wilbert: Die Umbettung des Jägers aus Kurpfalz; 1882
Paul Wilbert: Lebenslauf der Katharina Utsch; 1983
Paul Wilbert: Genealogie der Kurpfälzischen / Hunsrücker Utsch-Sippe, Auen, Selbstverlag, 1996
↑Karl Scherer: Pfalzgraf Johann Casimir (1543–1592) und das Volkslied „Ein Jäger aus Kurpfalz“. In: Werner Kremp (Hrsg.): The Huntsman from Kurpfalz. Über den Zusammenstoß und die Zusammenarbeit von deutscher und amerikanischer Jagdkultur. Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2002, ISBN 3-88476-559-0, S. 29–64.
↑Robert Schmitt: Die Geschichte der Rheinböller Hütte. In: Tradition: Zeitschrift für Firmengeschichte und Unternehmerbiographie. 6. Jg., Heft 4./5. (August/Oktober). Fritz Knapp, Frankfurt am Main 1961, S.155–188.