Friedrich SeidenstückerFriedrich Seidenstücker (* 26. September 1882 in Unna; † 26. Dezember 1966 in West-Berlin) war ein deutscher Fotograf. Er wurde vor allem mit seinen Fotografien aus dem Alltagsleben, Tierfotografien und Aktaufnahmen sowie mit seinen Bildern der Ruinen des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Berlins bekannt. Leben und WerkSeidenstücker studierte zwischen 1901 und 1903 zunächst Maschinenbau in Hagen. 1904 setzte er sein Studium an der Königlich Technischen Hochschule Charlottenburg fort, beschäftigte sich aber auch schon mit Bildhauerei und Fotografie. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er als Flugzeugkonstrukteur bei der Zeppelin-Bau AG in Potsdam. 1918 nahm er ein Studium der Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste bei dem Tierbildhauer August Gaul auf. Zwischen 1921 und 1923 unternahm er Studienreisen nach München, Rom und Paris. Anschließend arbeitete Seidenstücker als freier Bildhauer und Fotograf in Berlin. Als Fotograf war er weitaus erfolgreicher denn als Bildhauer. Trotzdem musste er oft auf die finanzielle Unterstützung seiner Familie zurückgreifen. Er machte sich vor allem als Tierfotograf des Zoologischen Gartens Berlin, mit Motiven aus dem Berliner Alltagsleben und Aktporträts einen Namen. 1930 wurde er fester Mitarbeiter des Ullstein Verlags. Seine Aufnahmen erschienen in Magazinen wie die neue linie, der Berliner Illustrirten Zeitung, Die Dame, Der Querschnitt und Die Woche. Nach 1945 war Seidenstücker wieder freier Fotograf in Berlin. Bekannt wurden aus dieser Zeit vor allem seine Fotoserien über das zerstörte Berlin, insbesondere über den Tiergarten. Eine letzte große Ausstellung seiner Werke wurde anlässlich Seidenstückers 80. Geburtstags in Berlin veranstaltet. Später geriet sein Werk in Vergessenheit. Sein Nachlass wurde 1971 bei einem Trödler entdeckt und für DM 500.– vom Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz gekauft. In den 1980er Jahren begann seine Wiederentdeckung als „Flaneur“ unter den Fotografen. Eine umfassende Retrospektive zu Friedrich Seidenstücker mit über 200 Originalfotografien fand ab Oktober 2011 in der Berlinischen Galerie statt. Ausstellungen
Veröffentlichungen und Literatur
WeblinksCommons: Friedrich Seidenstücker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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