Der Vater, Carl Gustav (1649–1714) war Offizier in holländischen Diensten, die Mutter war Johanna Christine Hartmann von Festenburg und ließ sich in der Pfalz nieder.
Das Geschlecht der Uexküll kam von Holstein über die Mark Brandenburg in das Baltikum und nahm dort den Namen Üxküll an. Sein Großvater Konrad, ein königlich schwedischer Obrist, wurde 1648 in den schwedischen Freiherrenstand erhoben und erhielt den Beinamen Gyllenband. In der Literatur findet sich der Name in unterschiedlichen Schreibweisen: Üxküll, Uexküll, Uxkill, Ixküll, in Schweden auch Yxkull.
Laufbahn
Üxküll trat 1708 in baden-durlachische Dienste. 1711 begleitete er als Hofmeister die Söhne des Markgrafen, Karl Magnus und Friedrich, auf deren Bildungsreisen.[1]
Nach dem Tod des Markgrafen Karl Wilhelm 1738 bis 1766[2] Hofratspräsident und damit Erster Minister der Markgrafschaft. Da Markgraf Karl Wilhelm in seinem Testament verfügte, dass die vormundschaftliche Regierung unter dem Vorsitz von Karl August von Baden-Durlach der Zustimmung durch den Hofrat bedurfte, war seine Stellung sehr stark. Auch nach dem Regierungsantritt durch den Enkel Karl Wilhelms, Karl Friedrich 1746, blieb Üxküll zumindest bis zu dessen effektiver Regierungsübernahme 1752 der eigentliche Kopf der baden-durlachischen Regierung.
Er erwarb das Rittergut Mönchzell und der zugehörige Ort erlebte unter der Familie Uexküll einen großen wirtschaftlichen Aufschwung.
Ehe und Nachkommen
Üxküll heiratete am 1. Mai 1714 Christine Philippine Marie Freiin Göler von Ravensburg (1691–1772) und hatte mit ihr vier Kinder:[3]
Carl Gustav Friedrich Reichsgraf von Üxküll-Gyllenband (* 21. September 1716; † 21. Dezember 1801) ⚭ Wilhelmine Eberhardine Sofie von Wallbrunn (* 29. Oktober 1732; † 22. Juli 1807)
Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Baden-Baden, 1886, S. 502–504; Digitalisat. UB Heidelberg.
Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden. Stuttgart 1843, S. 197; Textarchiv – Internet Archive.
C.W.F.L. Freiherr von Drais: Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich vor der Revolution. Zweiter und letzter Band. C.F. Müller’sche Hofbuchhandlung, Carlsruhe 1818, Beilagen S. 115–116; Textarchiv – Internet Archive.
Gerald Maria Landgraf: „Moderate et prudenter“ – Studien zur aufgeklärten Reformpolitik Karl Friedrichs von Baden (1728–1811). Inaugural-Dissertation der Universität Regensburg, Landsberg a.L., 2008.
Gustav Magnus von Wallbrunn: Das preißwürdigste Angedencken des Weyland Reichs-Frey-Hochwohlgebohrnen Herrn, Herrn Friderich Emich Johann von Uxküll … So den 19ten Novembris 1768. In dem 84ten Jahr Dero Ruhmvollen Alters, das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselten, wollte hierdurch schuldigst verehren, des Hochseeligen und des gesammten Hohen Trauer-Hauses aufrichtigster Freund und Diener Gustav Magnus von Wallbrunn. 1768; Digitalisat. SB Berlin.
Bey dem Grabe des Hochwohlgebohrnen Herrn Friedrich Emich Johann Freyherrn von Uxküll, … Welcher den 19. Novembr. 1768. in dem vier und achtzigisten Jahres seines Alters selig verschieden, bezeigte sein wehmüthiges Beyleid das Fürstliche Geheime-Raths-Collegium, Carlsruhe 1768 Digitalisat. SB Berlin.
Lars Adler (Bearbeiter): Verleihungsliste: Die Ritter des markgräflich badischen Fidelitasordens 1715–1802 – Markgrafschaft Baden. 2013, S. 4; deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de (PDF; 0,6 MB).