Friedrich August WagnerFriedrich August Wagner (* 23. April 1775 in Kropstädt; † 13. März 1856 in Schlieben) war ein deutscher Arzt und Archäologe. Er wird auch als Wohltäter der Stadt Schlieben bezeichnet. LebenDer Pfarrersohn war als praktischer Arzt in Schlieben und anschließend als Kreisphysikus im Kreis Schweinitz tätig. Bereits 1805 hatte er das Privileg für eine Apotheke erhalten, die er in Schlieben als erste ihrer Art eröffnete, dann jedoch an einen Fachmann verkaufte. Ab 1820 nahm er Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern aus Baumschulen in Berlin und Potsdam vor. Daraus entstanden die Parkanlagen rund um Schlieben. Bei den Anpflanzungen stieß er auf zahlreiche interessante Bodenfunde. Fortan begann er sich für die väterliche Prähistorie zu begeistern und wurde einer der bedeutendsten Altertumsforscher der preußischen Provinz Sachsen und der Niederlausitz seiner Zeit. So erhielt er beispielsweise ein Dankschreiben des preußischen Königs. Die fehlende Fachausbildung Wagners war allerdings auch die Ursache dafür, dass er einige seiner Funde zeitlich falsch eingeordnete und teilweise voreilig Schlüsse daraus zog. Als Archäologe war Wagner einer der ersten, der öffentlich Widerspruch gegen die damals stark verbreitete These vom vorgeschichtlichen Kulturrückstand des Nordens erhob[1] (vgl. ex septentrione lux). Sein Wohnhaus stattete er noch zu Lebzeiten zu einem öffentlichen Museum aus. Für seine Leistungen erhielt er die goldene Verdienstmedaille für Gelehrte und Künstler sowie den Roten Adlerorden 4. Klasse verliehen. Nach seinem Tod wurde er in der eigens für ihn errichteten Gruft am Fuß des Langen Berges bestattet. 1895 wurde ihm inmitten der von ihm angelegten Parkanlagen in Schlieben ein Denkmal errichtet. Ferner erinnern zwei Bronzetafeln an seine Tätigkeit im Ort. Im Drandorfhof gibt es noch heute Dr. Wagners Bauern- und Kräutergarten. Werke (Auswahl)
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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