Franziska TannebergerFranziska Tanneberger (* 3. Januar 1978 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Biologin. Sie ist Leiterin des Greifswald Moor Centrums und Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung. LebenFranziska Tanneberger wuchs in Berlin-Pankow auf. Sie studierte Landschaftsökologie an der Universität Greifswald und an der englischen University of Reading. Von 2005 bis 2008 schrieb sie an der Universität Greifswald ihre Doktorarbeit über The Pomeranian population of the Aquatic Warbler – habitat selection and management. Nachdem sie zwischenzeitlich freiberuflich für das Landesumweltamt Brandenburg und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig beschäftigt war, ist sie seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald. Seit 2015 ist sie ferner Leiterin des Greifswald Moor Centrums (GMC). An der Universität Greifswald habilitierte sie sich 2023 mit einer Arbeit zur Biodiversität in den mittel- und osteuropäischen Ökosystemen im Kontext von Naturbelassenheit und Paludikultur. Seit 2018 ist sie Vorstandsmitglied der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft. Franziska Tanneberger ist auch politisch aktiv: Für 2020/2021 wurde sie von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in den Zukunftsrat Mecklenburg-Vorpommern berufen, den sie gemeinsam mit Henning Vöpel leitete.[1] Auf der Liste der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wurde sie vom Landtag Mecklenburg-Vorpommern als Mitglied der 17. Bundesversammlung nominiert, die am 13. Februar 2022 zur Wahl des Bundespräsidenten tagte. Sie wurde jedoch nicht Mitglied der Bundesversammlung; für sie rückte die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Julitz nach.[2] 2023 wurde sie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für drei Jahre in den Rat für Nachhaltige Entwicklung berufen.[3] 2024 wurde sie für ihre Forschung zu Mooren und deren Rolle für Klima und Biodiversität mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.[4] ForschungsinteressenTannebergers Forschungsschwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung von entwässerten Mooren und der Restaurierung von Mooren, die durch Torfabbau und andere menschliche Aktivitäten beschädigt wurden. Sie entwickelt und untersucht neue Methoden zur Wiederherstellung von Mooren, einschließlich der Nutzung von Pflanzen, um den Zustand von Mooren zu verbessern. Sie forscht zu Vegetation, Biodiversität und Torfbildungsprozessen in wiedervernässten Niedermooren, zu einer Moorkarte Europas, zu Management von Auenlebensräumen im Unteren Odertal, Kohlenstoffzertifikaten aus dem Moorklimaschutz und der Paludikultur. Tanneberger ist auch an internationalen Projekten beteiligt, die sich mit der Wiederherstellung von Mooren in Europa und Asien befassen. Schriften (Auswahl)
Projekte (Auswahl)
Auszeichnungen (Auswahl)
Siehe auchWeblinks
Fußnoten
|