Franz Peter Kürten wurde als fünftes von neun Kindern des Schlossermeisters und Eisenwarenhändlers Peter Kürten und dessen Ehefrau Anna Maria Susanna geb. Wolff geboren. Er absolvierte nach dem Besuch einer privaten Handelsschule eine kaufmännische Lehre. Er war Mitglied in der Laienspielgruppe eines Katholischen Arbeitervereins und pflegte Kontakte zur Wandervogel-Bewegung. Kürten nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und erlitt 1915 eine schwere Kopfverletzung. Er war von 1915 bis 1933 als kaufmännischer Angestellter in Düren-Birkesdorf bei der Firma Isola tätig und begann daneben mit der Veröffentlichung literarischer Arbeiten. Ab 1920 veranstaltete er Vortragsabende, teilweise auch in rheinischer Mundart. Er begann, Dokumente des rheinischenBrauchtums zu sammeln, und war ab 1927 freier Mitarbeiter für den Bereich rheinische Volkskunde beim Westdeutschen Reichssender. Aus gesundheitlichen Gründen zog er 1936 nach Köln zurück.
Franz Peter Kürten verfasste neben einem umfangreichen volkskundlichen Werk auch Romane, Erzählungen, Gedichte und Hörspiele, wobei er sich vor allem bei lyrischen Werken sowohl des Hochdeutschen als auch seines rheinischen Dialekts bediente, einige davon zusammen mit seinem Sohn Gerold. Kürten war seit 1929 Mitglied des Bundes Rheinischer Dichter und seit 1937 Ehrenmitglied des Heimatvereins Alt-Köln e.V.
Kürten starb in einem Leverkusener Krankenhaus an einem Gehirnschlag. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Friedhof Dünnwald. Noch im Jahr seines Todes wurde in Köln-Dünnwald ein Weg nach ihm benannt.[2]
Werke
Die Trommel rief ... Düren 1915
Der Brunnen, Höhscheid-Solingen 1916
Haideklänge, Düren 1916
Schelmenweisen, Düren 1916
Lieder eines Dorfpoeten, Düren-Birkesdorf 1917
Der Brunnen, Minneweisen, Salm-Verlag zu Cöln 1917
Heggerüsger, Düren-Birkesdorf (Rhld.) 1920
Hör, wat Ulespegel säht!, Düren-Birkesdorf 1920
Neudeutsche Volkslieder, Darmstadt 1921
Feuerlilien, Birkesdorf-Düren 1922
Der rheinische Fiedelmann, Köln 1922
Dörpleeder, Birkesdorf-Düren (Rhld.) 1923
Em Loßhüsge, Burg a.d. Wupper 1923
Feldmösche, Heidelberg 1925
Leila-Lieder, Heidelberg 1925
In Veil und grünem Klee, Burg a.d. Wupper 1928
Rhingvolk, Leder un Gedeechte, 1. Deel, Köln-Ehrenfeld o. J.
Rhingvolk, Bonn
1. Volksleder un Rüümche, 1928
2. Volksleder un Gedeechte, 1933
3. Volksleder un Gedeechte, 1933
4. Volksleder un Gedeechte, 1934
Ongen em Dörp un oven em Dörp ..., Köln 1929
Christkinds Erdenreise, Köln 1930
Rheinische Dorfkirmes, Ein Funkspiel 1936
Steenhäuerlück, Köln-Ehrenfeld 1937
Us Johreslevve un Levvensjohre, Saarlautern 1939
Van Engele, Bengele un decke Botteramme, Köln 1939
Schnurren vom Rhein, Köln 1941
Et Offermanns Drückche, Köln-Dünnwald 1948
Onger'm Zepter vam Zacheies, Köln-Dünnwald 1948
Überlieferungen aus Flittard und Stammheim, Köln-Dünnwald 1949
Wat die Mechels-Wehter verzälle, Köln-Dünnwald 1949
Höhenhaus und Weidenbruch, Köln-Dünnwald 1950
Die letzten ..., Köln-Dünnwald 1950
Volksleben und Lande am Rhein, Köln-Dünnwald
1. Hartmond, 1953
2. Spürkel, 1962
3. Lenzmond, 1956
4. Ostermond, 1959
5. Mai, 1952
6. Rosenmond, 1955
7. Heuert, 1967
8. Erntemond, 1964
9. Herbstmond, 1969
10. Weinmond, 1958
11. Windmond, 1952
12. Christmond, 1951
Der weiße Mönch auf dem Emberg, Köln-Dünnwald 1954
Überlieferungen aus dem Kloster Dünnwald, Köln-Dünnwald 1971
Fluren, Straßen und Häuser im alten Dünnwald, Köln-Dünnwald 1972
Der Grinkenschmied vom Emberg und De Querge vam Dünnwaal, Köln-Dünnwald 1972
Livverlingche, Köln 1976
Literatur
Gerold Kürten (Hrsg.): Franz Peter Kürten, Köln-Dünnwald 1971
Ming Poesie, dat es ken Stuvveblom, Köln-Dünnwald 1982
Gerold Kürten: Jede Baach muß durch en Müll, Köln 1986
Zweschen Dome wued ich jruß, Köln 1992
Ulrich Ritzerfeld: Franz Peter Kürten (1891–1957), De Zong hät ken Knoche, Krefeld 1999