Kožík studierte nach seinem Abitur 1927 Recht und anschließend Philosophie. Er war Prosaist, Dramatiker, Dichter, Publizist, Übersetzer und Libretto-Autor.
Im Frühjahr 1943 gehörte er zu einer internationalen Schriftstellerdelegation, die auf Einladung des deutschen Propagandaministers Joseph Goebbels die Massengräber von Katyn mit den Leichnamen polnischer Offiziere besichtigte, die die sowjetische Geheimpolizei NKWD drei Jahre zuvor erschossen hatte. Nach der Rückkehr nach Prag schrieb er Artikel darüber für die unter deutscher Kontrolle erscheinende tschechische Presse. Unter den tschechischen Stalinisten distanzierte er sich 1952 von seiner bisherigen Version des Geschehens und beschuldigte die deutsche Seite.[2] 1990 distanzierte er sich von seiner Aussage von 1952, dass er bei den Toten Dokumente gesehen habe, die die deutsche Täterschaft bewiesen. Zu dieser Aussage sei er von den kommunistischen Behörden gedrängt worden. Seit der Geheimrede Nikita Chruschtschows von 1956 über die Verbrechen Stalins sei er von der sowjetischen Täterschaft überzeugt gewesen.[3]
Von 1956 bis 1974 arbeitete er als Rundfunk- und Filmdramaturg.
Werke
Die literarische Inspiration suchte er zunächst in der Zeit der Rosenberger in Südböhmen. Im Drama Die Krumauer Romanze und der Novelle Dritte Nacht beschrieb er die letzten Lebensjahre von Wilhelm und Peter Wok von Rosenberg.
1933 und 1940 arbeitete er als Regisseur der Radiosendung Verda Stacio in Brünn, die in der Sprache Esperanto ausgestrahlt wurde. Auf Tschechisch moderierte er Sendungen für die Jugend.
In Esperanto
Poeto ne mortas, 1984
Lumo en tenebroj, 1992
Bücher
Drahý Bedřichu!,
Největší z pierotů, 1939 (2 Teile) 1943–1945 in Frankreich verfilmt als Les enfants du paradis; deutsch: Der grösste der Pierrots, Roman (Aus dem Tschechisch übersetzt von Marianne Pasetti-Swoboda), Fischer TB 11443, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-11443-8.
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Mečislav Borák: Zločin v Katyni a jeho české a slovenské souvislosti in: Evropa mezi Nemeckem a Ruskem. Evropa mezi Německem a Ruskem : sborník prací k sedmdesátinám Jaroslava Valenty. Miroslav Šesták a Emil Voráček. Historický ústav AV ČR, Praha 2000, ISBN 80-7286-021-6, S. 516–519.