Frankfurter PostzeitungDie Frankfurter Postzeitung war eine der ersten Zeitungen überhaupt. Sie wurde vermutlich 1615 in Frankfurt am Main gegründet, als Johann von den Birghden als Postmeister der Kaiserlichen Reichspost das Postamt Frankfurt übernahm. Betreiber der Kaiserlichen Reichspost waren die Freiherren von Taxis, später Fürsten von Thurn und Taxis. Das Blatt hatte Abonnenten in ganz Europa und war eines der wenigen langlebigen dieser Zeit – es erschien bis 1866. GeschichteDie Frankfurter Postzeitung als Nachrichten-Periodikum erschien bis 1620 als titellose Zeitung wöchentlich, gelegentlich auch öfter. Ab 1628 trug sie den Titel Ordentliche Wochentliche PostZeitungen. Erster Herausgeber war der kaiserliche Postmeister Johann von den Birghden und nach dessen Absetzung durch Leonhard II. von Taxis sein Nachfolger Gerhard Vrints, zeitweilig auch der Frankfurter Verleger Johann Theobald Schönwetter. Spätestens seit 1706 lautete der Titel Ordentliche Wochentliche Kayserliche Reichs-Post-Zeitungen, später dann Franckfurter Kayserl. Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung. 1810 wurden sämtliche politischen Zeitungen in Frankfurt am Main vom napoleonischen Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg verboten. Er genehmigte eine Einheitszeitung in deutscher und französischer Sprache, die Zeitung des Großherzogthums Frankfurt. Diese entstand aus der Fusion der Frankfurter Kaiserl. Reichs-Ober-Post-Amts-Zeitung mit dem Journal de Francfort. Nach der Niederlage Napoleons erschienen beide Blätter wieder unter ihren alten Titeln. Am Tag nach dem Einmarsch der preußischen Armee in die Freie Stadt Frankfurt wurde die Frankfurter Postzeitung am 17. Juli 1866 endgültig verboten. Ihr Redakteur, Hofrat Fischer-Goullet, wurde verhaftet und erlitt bei einer Vernehmung einen tödlichen Schlaganfall. Das Motto „Relata refero“Johann Georg Hamann erwähnt das Motto der Zeitung in einem Brief an den Hoch- und Wohlgelahrtesten Rabbi Michaelis mit folgenden Worten:
Die Wahl dieses Mottos spiegelt anschaulich den Umstand wider, dass sich in der Anfangszeit der Presse die Herausgeber als bloße Verteiler von kuriosen Neuigkeiten und ungesicherten Nachrichten verstanden und eine Haftung für die Richtigkeit ihrer Meldungen ebenso ablehnten wie die Angabe von Informationsquellen. Daraus hat sich der noch heute im Journalismus übliche Informantenschutz entwickelt. Titeländerungen
Erscheinungszeitraum: 1615 bis 17. Juli 1866 Siehe auchLiteratur
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Einzelnachweise
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