Frank ÜberallFrank Überall (* 15. April 1971 in Leverkusen) ist ein deutscher Politologe, Journalist und Autor. Von November 2015 bis November 2023 war er Vorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV).[1] Seit November 2023 ist er Chefreporter im journalistischen Digitalverlag KiVVON. LebenAufgewachsen in Köln, wo er auch lebt, ist Überall seit seinem Magister in Politikwissenschaft an der Universität zu Köln als freier Journalist im Bereich Hörfunk, Fernsehen und anderen Medien tätig. Unter anderem arbeitet er regelmäßig für den WDR (z. B. das Fernsehmagazin Monitor) und für die tageszeitung (taz).[2] Früher war er auch für die Nachrichtenagentur dpa tätig. Er ist Autor/Mitautor mehrerer politischer Sachbücher. Seine ersten Buchveröffentlichungen entstanden in Zusammenarbeit mit Pascal Beucker, einem Korrespondenten der taz. Ende 2007 wurde Überall an der Eberhard Karls Universität in Tübingen bei Hans-Georg Wehling als Politikwissenschaftler über den Klüngel in der politischen Kultur Kölns promoviert. Er setzt dabei Klüngel nicht mit Korruption gleich, sondern hebt auch die positiven Effekte der „situativen Kooperation“ und des Netzwerkens hervor. Gleichzeitig fordert er strengere Vorschriften für Politiker zur Korruptionsvorbeugung. In seinem Ansatz der „Korruptionsethik“ bietet er Erklärungsmodelle für illegitimes und illegales Verhalten an. Seit Oktober 2012 ist Überall Professor an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln. Er lehrt dort Journalismus sowie Politik/Soziologie. Von November 2015 bis November 2023 war Überall Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV). In diesem Amt folgte ihm Mika Beuster nach. Seit Mai 2017 ist er Mitglied in der Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland. Überall ist Gründungsvorsitzender der Neuen Gesellschaft für publizistische Bildungsarbeit, Trägerin des Journalisten-Zentrums Herne, das zum 1. Januar 2020 als Nachfolgerin des Journalistenzentrums Haus Busch (Hagen) seinen Weiterbildungsbetrieb aufnimmt.[3][4] Das Journalistenzentrum Herne hatte im Februar 2020 damit geworben, in der Tradition von Emil Dovifat auszubilden.[5] Aufgrund der NS-Vergangenheit von Dovifat wurde nach öffentlicher Kritik der nach ihm benannte Seminarraum des Journalistenzentrums namenlos gestellt, Überall wurde kritisiert, weil er sich nicht ausreichend vom Gesinnungsjournalismus Dovifats distanziert hat.[6] 2019 nannte er die staatlichen russischen Auslandsmedien RT Deutsch und Sputnik „Propagandainstrumente des Kremls“ und forderte, dass RT Deutsch keine Rundfunklizenz erteilt werden solle.[7][8] Überall ist Mitglied der CDU. Im Rahmen der Debatte um die EU-Urheberrechtsreform wurde ihm deswegen ein Interessenkonflikt vorgeworfen.[9] Auf Kritik stieß Überalls Haltung zur Trennung von Journalismus und PR. Gegenüber dem Medien-Magazin des NDR Zapp erklärte er 2019 „Das, was in der PR gemacht wird, also in der effektiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ist eine Spielart des Journalismus.“ Der Hamburger Journalistik-Professor Volker Lilienthal kritisierte Überalls Aussage, der damit im Grunde von einer „Assimilation von Journalismus und PR“ ausgehe.[10][11] Im November 2020 startete er mit Sebastian Fiedler, dem Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, den zweiwöchentlich erscheinenden Podcast Der Bulle und der Schreiberling.[12] Seit März 2023 moderiert er das Video-Buchmagazin „Überall dabei – Buchprüfung“[13] auf dem Portal kivvon.com, bei dem Autoren, Experten und Community-Mitglieder zu Wort kommen. Seit November 2023 ist er Chefreporter im journalistischen Digitalverlag KiVVON. Publikationen
Im Deutschlandfunk „Hintergrund“:
WeblinksCommons: Frank Überall – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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