Während seines Studiums lernte er den mailändischen Komponisten Nino Rota kennen und wurde von 1975 bis 1977 sein Assistent. Rota half Piersanti bei seinem Einstieg als Filmkomponist. Er traf Nanni Moretti, der ihm anbot, die Komposition zu seinem Film Ich bin ein Autarkist (1976) zu erstellen, worauf sich eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Regisseur entwickelte. Für Tommaso Dazzi komponierte Piersanti die Musik für den Fernsehfilm Rotta su Ofira. Die Arbeit als Fernsehfilmkomponist wurde ein wichtiger Teil von Piersantis Wirken und erreichte seinen Gipfel in der Zusammenarbeit mit Alberto Sironi: Diese begann 1988 mit dem TV-Film Notte di luna und setzt noch fort mit der erfolgreichen Serie Commissario Montalbano. Erwähnenswert sind die Zusammenarbeiten mit Enzo Muzii für 6 TV-Filme und diejenigen mit Maurizio Zaccaro für wichtige Fernsehproduktionen wie Cuore und I ragazzi della via Pál.
Piersantis Hauptschaffen besteht allerdings aus Filmmusikkompositionen. Im Lauf seiner Karriere hat er etwa 100 Tonspuren komponiert. Auch mit dem kalabrischen Regisseur Gianni Amelio arbeitete er mehrfach zusammen. So komponierte er die Musik für dessen Film Ins Herz getroffen (1982), für den Fernsehfilm I velieri (1983) und sechs weiteren Kinofilmen, darunter Gestohlene Kinder (1992), Lamerica (1994), So haben wir gelacht (1998). Zu der Zusammenarbeit mit Moretti, für den er die Musik zu Bianca komponierte, kamen noch einige Beiträge zu den Werken weiterer wichtiger Filmemacher hinzu. Neben den episodischen Werken für das Genrekino, wie Gianfranco Giagnis Horrorfilm Spider Labyrinth (1988), sind die Partituren für Carlo Lizzani (Mamma Ebe, 1986; Emma, 1988), Gianni Serra (Una lepre con la faccia di bambina, 1989), Margarethe von Trotta (Fürchten und Lieben, 1988); Mimmo Calopresti (vier Filme von 1995 bis 2002), Roberto Faenza (Marianna Ucrìa, 1998) erinnerungswürdig.
Filmografie
1976: Ich bin ein Autarkist (Io sono un autarchico)