Francis BorreyFrancis Maurice Borrey (* 8. April 1904 in Besançon; † 1976) war ein französischer Arzt und Politiker. LebenFrancis Borrey promovierte 1930 in Paris zum Doktor der Medizin. Er arbeitete von 1931 bis 1945 als Wundarzt bei den französischen Kolonialtruppen,[1] darunter mehrere Jahre in der Kolonie Niger.[2] Unter seiner Leitung wurde das Krankenhaus Niamey in der nigrischen Hauptstadt 1943 zum Vollkrankenhaus ausgebaut.[3] Borrey, der sich als unabhängiger Sozialist bezeichnete,[2] gehörte 1946 zu den Gründern der Nigrischen Fortschrittspartei (PPN-RDA), der ersten politischen Partei Nigers. Bei den Wahlen zum Vertreter Nigers in der Nationalversammlung Frankreichs 1946 wurde er Zweiter hinter seinem PPN-RDA-Kollegen Hamani Diori.[4] Borrey wirkte von 1947 bis 1953 als Abgeordneter für Niger in der Versammlung der Französischen Union.[1] Um die besonders die nomadische Bevölkerung Nigers bedrohende Tuberkulose zu bekämpfen, gründete Borrey 1950 mobile medizinische Einheiten.[3] Parteipolitisch wechselte er vom PPN-RDA zu der Kolonialmacht nahestehenden Union unabhängiger Nigrer und Sympathisanten (UNIS). Er gehörte zu den prominentesten UNIS-Anführern und dominierte die zunehmend von internen Krisen geschüttelte Partei bis 1955, als Adamou Mayaki, Issoufou Saïdou Djermakoye und deren Anhänger die UNIS verließen. Borrey wurde Generaldirektor des Pariser Forschungs- und Informationszentrums für Probleme der Menschen in den trockenen Zonen.[4] Von 1960 bis 1966 war er Mitglied des französischen Wirtschafts- und Sozialrats. Zudem wirkte er als Generaldirektor der Französischen Gesellschaft der Neuen Hebriden.[1] Einzelnachweise
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