Francesco Saverio MassimoFrancesco Saverio Massimo, auch Franz Xaver Massimo (* 26. Februar 1806 in Dresden; † 11. Januar 1848 in Rom), war ein deutsch-italienischer Kurienkardinal, päpstlicher Maior Domus, Präfekt des Apostolischen Palastes und Vertrauter Papst Gregors XVI.; mütterlicherseits entstammte er dem sächsischen Herrscherhaus der Wettiner. LebenDie Mutter des zukünftigen Kardinals Francesco Saverio Massimo war die deutsche Prinzessin Christine von Sachsen, Gräfin von der Lausitz, Tochter von Prinz Franz Xaver von Sachsen, sein Vater der Italiener Camillo Massimiliano Massimo, Marquis de Roccasecca, 1. Principe di Arsoli. Der Junge – eines von sechs Kindern der Eltern – war in Dresden geboren und wuchs in Rom auf, wo er in den geistlichen Stand eintrat und aufgrund hoher Begabung und fürstlicher Abstammung sehr schnell aufstieg. 1837 starb seine Mutter in Rom an der Cholera. Papst Gregor XVI. berief den jungen Priester an die Kurie und in seine unmittelbare Umgebung. Er machte ihn zu seinem Kämmerer und persönlichen Maior Domus (Chef des Haushalts), später zum Präfekten des Apostolischen Palastes. Im Konsistorium vom 12. Februar 1838 ernannte er ihn zum Kardinal in pectore, also ohne Veröffentlichung der Kreation. Publiziert wurde die Kardinalserhebung im Konsistorium vom 24. Januar 1842, am 27. Januar erhielt Francesco Saverio Massimo als Kardinaldiakon den roten Kardinalshut und die Titeldiakonie Santa Maria in Domnica.[1] Am 11. März 1843 trat der Kardinal in den Dienst der Propaganda Fide, am 14. November des Jahres avancierte er zum päpstlichen Legaten in Ravenna. Hier verfasste er 1845 einen berühmt gewordenen Bericht, in dem er schonungslos realistisch die wachsende Entfremdung der Gesellschaft von der päpstlichen Regierung offenlegt. Er schreibt u. a.:
– Kardinal Massimo: Amtlicher Bericht vom 12. Aug. 1845, zitiert nach Hermann Reuchlin: Geschichte Italiens. 2. Band, Seite 87, Hirzel Verlag, Leipzig 1860. Francesco Saverio Massimo nahm am Konklave von 1846 teil, das Papst Pius IX. wählte. Auch der neue Papst verwandte den Prälaten in der Kurie. Er wechselte in die Verwaltung des Kirchenstaates, wo er die Kongregation für Wasser und Straßen leitete, also quasi Verkehrs- und Gewässerminister des Kirchenstaates war. Der Kardinal verstarb mit knapp 42 Jahren am 11. Januar 1848 in Rom. Am 15. des Monats fanden die Trauerfeierlichkeiten, an denen auch Papst Pius IX. teilnahm, in der römischen Basilika San Lorenzo in Damaso statt. Der Kurienprälat wurde in der Familiengrablege des römischen Adelsgeschlechtes Massimo beigesetzt, die sich in einer Kapelle der Kirche befindet. WirkungIn seinen römischen Erinnerungen Reise von La Trappe nach Rom schreibt der Trappistenmönch Ferdinand von Geramb, der Massimo 1838 anlässlich einer Papstaudienz getroffen hatte, folgendes über ihn:
– Ferdinand von Geramb: Reise von La Trappe nach Rom. Seite 77. Die irische Zeitschrift Dublin Review berichtete in ihrer Ausgabe vom Mai 1840, dass in der Karfreitagsliturgie im Petersdom zu Rom in jenem Jahr eine wertvolle Kreuzreliquie aus dem Besitz Papst Leos des Großen verehrt worden sei, die als verschollen galt, aber kurz zuvor von dem päpstlichen Maior Domus, Monsignore Massimo, wieder aufgefunden wurde.[2] Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|