Fram (Schiff, 1892)
Die Fram (norwegisch für vorwärts; Aussprache mit kurzem a) ist ein 1892 fertiggestelltes Schiff, das norwegische Polarforscher in den Jahren 1893–1912 nutzten. Die Fram war darauf ausgelegt, im Packeis driften zu können, ohne unter dem enormen Druck des Eises Schaden zu nehmen. Außerdem war das Schiff wegen der niedrigen Temperaturen in den Polarregionen gut wärmegedämmt. Die Initiative zum Bau ging von Fridtjof Nansen aus; er gab Colin Archer, dem renommierten norwegischen Schiffskonstrukteur aus Larvik, 1890 den Auftrag, die Fram zu bauen. Kein Holzschiff fuhr jemals – weder im Süden noch im Norden – auf höheren Breitengraden als die Fram.[2] Die Fram war bis 1914 für Expeditionen unterwegs und wurde 1935 angelandet. Das Schiff ist mit den Aufbauten von 1902 im Frammuseum in Oslo ausgestellt. KonstruktionDie Fram hatte 402 BRT und einen unüblichen dreieckförmig-abgerundeten Rumpfquerschnitt. Die Außenwand war etwa 50 cm dick und mit schrägen Streben im Innern versteift. Die Konstruktion war so gestaltet, dass das Schiff vom Eisdruck angehoben wurde und deshalb nicht zerdrückt werden konnte. Diese Idee wurde später auch beim Bau des deutschen Forschungsschiffs Gauß übernommen, mit dem Erich von Drygalski 1901 bis 1903 die erste deutsche Südpolarexpedition durchführte. Diese Form soll aber auch zu einer schlechten Stabilität im Wasser beigetragen haben, die das Segeln bei rauer See fast unerträglich gemacht haben soll. Viele Ideen für die Konstruktion des Schiffes gingen auf Nansen zurück: Das Ruder und der Propellerantrieb waren einziehbar, um sie vor dem Druck des Eises zu schützen. Die Fram war als Dreimastschoner getakelt und mit einer Dreifach-Expansionsdampfmaschine versehen. Für Amundsens Südpolexpedition erhielt sie 1910 als erstes Hochseeschiff der Welt einen Dieselmotor. Er leistete 180 PS (132 kW) und war zur Rückwärtsfahrt umsteuerbar[3].
ExpeditionenDie Fram wurde bei mehreren bekannten Expeditionen genutzt:
UmbautenIm Laufe der Zeit wurde die Fram mehrfach von ihren Nutzern umgebaut. Im Frammuseum in Oslo werden die verschiedenen Versionen als Modelle gezeigt (Breitfock und Stagfock wurden jedoch nicht – wie in Modell 5 gezeigt – gleichzeitig gesetzt).
FrammuseumDie Fram war zwar von 1912 bis 1920 in einem Dock, wurde jedoch nicht gewartet und begann, zu zerfallen. Auf Initiative von Lars Christensen, Otto Sverdrup und Oscar Wisting wurde die Fram ab den 1920er Jahren restauriert. Ab 1935 wurde das Schiff im speziell dafür gebauten Frammuseum auf der Halbinsel Bygdøy (Oslo) überdacht ausgestellt.[2] Besucher können dort das mit originalem Interieur versehene Schiff besichtigen. Im Museum werden zudem die drei Polarfahrten der Fram dargestellt; es gibt auch eine umfangreiche Ausstellung zu den Arktis- und Antarktisgebieten. Benennungen nach der Fram
Literatur
WeblinksCommons: Fram (ship, 1892) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Koordinaten: 59° 54′ 12″ N, 10° 41′ 58″ O |