Frédéric Schwilden

Frédéric Schwilden

Frédéric Schwilden (* 5. Mai 1988 in Bonn) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben

Jugend

Schwilden zog mit seiner Familie Mitte der 1990er Jahre in die Fränkische Schweiz und begann nach dem Abitur ein Gartenbaustudium in Berlin.[1]

Journalismus

Schwildens beruflichen Stationen als Journalist umfassen Rolling Stone[2] und Berliner Morgenpost[3] (2011), Die Welt und Welt am Sonntag (2013–2015), Focus (2015–2016)[4] und 2017 wieder Die Welt / Welt am Sonntag.

2014 veröffentlichte Schwilden eine Glosse in der Welt über deutschen Gangsta-Rap und thematisiert darin satirisch die finanzielle Hilfsbedürftigkeit der deutschen Rap-Gemeinde und speziell die des Rappers Fler.[5] Verschiedene Rapper dissten daraufhin Schwilden in ihren Texten. Fler veröffentlichte sogar die Adresse Schwildens und bedrohte diesen öffentlich bei Twitter.[6] Der Journalist und Rap-Labelbetreiber Marcus Staiger kritisierte Schwildens Artikel in der Zeit „als überheblich gegenüber der Unterschicht“.[7]

Schwilden thematisierte in seinen Beiträgen oft auch persönliche Dinge wie seine Depression oder die Nachwirkungen seiner Corona-Impfung.[8]

2022 war Schwilden Podcaster für „7 Tage, 7 Nächte“.[9]

Fotografie

Schwilden ist zudem als Porträt- und Kunst-Fotograf tätig. In der Ausgabe von Oktober 2021 des Kunstmagazins Monopol hatte er eine mehrseitige Fotostrecke.[10] Die Berliner Galerie Haverkampf / Leistenschneider zeigte 2021 Schwildens erste Fotoausstellung Einigkeit und Recht und Freizeit.[11]

Schriftsteller: Toxic Man

Im Februar 2023 erschien Schwildens erster Roman Toxic Man im Piper Verlag.[12] Der Buchtitel spielt auf das Schlagwort der toxischen Männlichkeit an. Das autofiktionale Werk erzählt von einem Fotografen, der seinem künstlerischen Durchbruch entgegensieht, aber auch mit Depressionen und persönlichen Rückschlägen zu kämpfen hat. Der Roman wurde von Kritikern wie Knut Cordsen vom Bayerischen Rundfunk[13] oder Annemarie Stoltenberg vom NDR positiv aufgenommen, wohingegen Nils Frenzel von Spiegel Online dem Roman eine fehlende „kritische, ernsthafte Auseinandersetzung“[14] unterstellt. Ulrich Seidler bezeichnete Schwildens Erstlingswerk in der Frankfurter Rundschau als „Bericht eines Selbstdarstellers“.[15]

Privates

Schwilden ist der Sohn des Mediziners Helmut Schwilden (1949–2015) und lebt mit seiner Familie in Erlangen.[16]

Auszeichnungen

  • Rocco-Clein-Preis für Musikjournalismus für einen Text über die Band Art Brut im Rolling Stone[17]

Werke

Toxic Man. Piper, München 2023, ISBN 978-3-492-07191-8

Einzelnachweise

  1. Frédéric Schwilden Bücher & Biografie | PIPER. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  2. Frederic Schwilden, Autor auf Rolling Stone. Abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
  3. Frédéric Schwilden: The End of the Dream – Endzeitstimmung in Wedding. 31. August 2011, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
  4. "Focus" gewinnt Frédéric Schwilden als Autor. Abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).
  5. Hip-Hop, Gangsta-Rap & Altersarmut: Was verdient Fler? - WELT. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  6. Hip-Hop, Twitter & Facebook: Wie Fler die Welt bedroht – WELT. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  7. Marcus Staiger: Fler: Wenn Rapper bellen. In: Die Zeit. 21. November 2014, abgerufen am 11. Mai 2023.
  8. Depressionen: Ich schlug mir ins Gesicht, bis ich nichts mehr spürte. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  9. 7 Tage, 7 Nächte – Das Politik-Weekly mit Frédéric Schwilden – Podcast. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  10. Inhaltsübersicht | Monopol. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  11. Der beste Freund des Menschen: Frédéric Schwilden in der Galerie Haverkampf in Berlin. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  12. Toxic Man. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  13. "Toxic Man": Frédéric Schwildens fantastisches Roman-Debüt. 24. Februar 2023, abgerufen am 11. Mai 2023.
  14. Nils Frenzel: »Toxic Man« von Frédéric Schwilden: Nur ein toxisches Männlein. In: Der Spiegel. 26. März 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. Mai 2023]).
  15. Zitiert nach Frederic Schwilden: Toxic Man. Roman – Perlentaucher. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  16. "Toxic Man": Frédéric Schwildens fantastisches Roman-Debüt. 24. Februar 2023, abgerufen am 11. Mai 2023.
  17. Rolling-Stone-Autor Frédéric Schwilden gewinnt Nachwuchspreis für Musikjournalisten. 30. September 2013, abgerufen am 10. Mai 2023 (deutsch).