Die Flugmeteorologie ist das Teilgebiet der Meteorologie, das sich mit der Bereitstellung von für die Durchführung des Flugbetriebs relevanten meteorologischen Informationen und entsprechenden Wettervorhersagen beschäftigt.
Dabei werden die Vorhersagemodelle der gewöhnlichen Meteorologie und der Höhenwetterkunde verwendet; die Vorhersagen werden speziell für Piloten zusammengestellt.
Folgende Größen sind von besonderer Bedeutung für die Flugmeteorologie:
Die Sichtweite ist in der Luftfahrt die Entfernung, in der größere Gegenstände wie Bäume oder Häuser in ihren Umrissen erkannt werden können. Sie ist insbesondere beim An- und Abflug von Wichtigkeit. Man unterscheidet hier zwischen:
Die Temperatur am Boden hat Einfluss auf die Länge der Rollstrecke beim Start, da sich die Dichte der Luft mit der Temperatur ändert und entsprechend auch die Leistung der Triebwerke und der Auftrieb der Tragflächen.
Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Kondensation des in der Luft gelösten Wassers gerade einsetzt. Die Taupunktdifferenz (Temperatur minus Taupunkt) gibt Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich die Bildung von Wolken oder Nebel ist.
Der Niederschlag hat Einfluss auf den Zustand der Start- und Landebahn und ist somit von Bedeutung für die Berechnung der Rollstrecke. Besonders gefährlich für die Luftfahrt ist unterkühlter Regen, der auf der Flugzeugaußenhaut zu Eis wird und die Sicht behindert, die Aerodynamik verschlechtert und die Masse des Flugzeuges erhöht.[1]
Bereitstellungsformen
International
METAR-Meldungen enthalten die Wettermeldungen eines Flugplatzes.
Die Bezeichnung SIGMET steht für Wettermeldungen, die für die Luftfahrt gefährliche Erscheinungen betreffen. In Deutschland werden sie durch die meteorologischen Regionalkontrollstellen in Bremen, Düsseldorf, Frankfurt und München auf UKW-Frequenzen ausgestrahlt.[1]
GAMET ist die Gebietsvorhersage für Flüge in niedrigeren Höhen und stellt eine Ergänzung zur GAFOR dar.[1]
AIRMET-Meldungen enthalten Warnungen vor für die Luftfahrt gefährlichen Wettererscheinungen im Unteren Luftraum. Sie werden bei Bedarf ausgegeben.[1]
Deutschlandbezogen
Der Flugwetterberatungsdienst (Aeronautical Meteorological Forecast Service, AMFS) wird in Deutschland von den Luftfahrberatungszentralen des Deutschen Wetterdienstes, die sich in Frankfurt, Essen, Hamburg, Berlin und München befinden, ausgeübt.[1]
Pc_met bezeichnet eine Software und ein Internetportal, über die flugmeteorologische Informationen abgerufen werden können.
Segelflugwetterberichte beinhalten detaillierte meteorologische Informationen für Segelflieger, Gleitschirmflieger, Hängegleiter und Drachen. Sie sind über Fax und pc_met abrufbar.[2]
↑ abcdefgMichael Marten: Flugfunk. Kommunikation und Navigation in der Luftfahrt. Grundlagen, Technik, Funkverkehr, Frequenzlisten. Baden-Baden 2005, ISBN 3-88180-624-5, S.71ff.