Finsternthal
Finsternthal ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im hessischen Hochtaunuskreis. GeographieFinsternthal liegt im östlichen Hintertaunus nördlich von Königstein im Taunus zwischen Treisberg, Schmitten im Taunus, Seelenberg, Mauloff, Riedelbach, Neuweilnau und Altweilnau im Usinger Land. Es führen Wanderwege von Finsternthal nach Mauloff, Treisberg, Altweilnau, Neuweilnau. Ferner fließt ein kleiner Bach durch das kleine und harmonische Dorf. Finsternthal liegt 401 m hoch und ist mit seinen 190 Einwohnern der drittkleinste Ortsteil in Weilrod. GeschichteOrtsgeschichteDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Finsternthal erfolgte 1230/31 als Vinstrindale in einer Schenkungsurkunde des Grafen Heinrich II. von Nassau.[1] Darin schenkte der Graf Finsternthal und andere Dörfer dem Deutschen Orden. Später geriet Finsterthal unter die Herrschaft der Herren von Eppstein, ging dann wieder zurück an die walramischen Linien des Hauses Nassau, zuerst an Nassau-Weilburg, dann Nassau-Usingen. 1895 wurde der Deutsche Hof erbaut. Im Jahr 1937 baute Finsternthal den Löschwasserteich in ein Freibad um. Heute sind von dem kleinen Becken keine Reste mehr erhalten.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zum 1. Dezember 1970 auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Weilnau,[4] bevor diese Gemeinde am 1. August 1972 mit mehreren bis dahin selbstständigen Gemeinden kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Weilrod zusammengeschlossen wurde.[5][6] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[7] SchulgeschichteUrsprünglich wurden die Kinder aus Finsternthal in Altweilnau unterrichtet, zu dessen Pfarrei Finsternthal gehörte. 1691 wurde ungewöhnlicherweise genehmigt, dass eine Frau in Finsternthal unterrichten sollte: Anna Maria Lehr, die Gattin des Schultheißen Johannes Lehr. Aus dem Jahr 1749 ist der Name des Lehrers Georg Philipp Fischer überliefert. 1817 bildeten Mauloff, Treisberg und Finsternthal einen Schulverband und erbauten 1822/23 eine gemeinsame Schule in Finsternthal. 1846 erbaute Treisberg eine Schule und schied genauso wie Mauloff aus dem Schulverband aus. 1939 wurde die Schule in Finsternthal geschlossen und 1943 der Schulverband aufgrund geringer Schülerzahlen erneuert. Nach dem Krieg wurde die Schule in Finsternthal wiedereröffnet. Die Schulreform von 1964 beendete die Schulgeschichte in Finsternthal. Nun besuchten die Kinder die Mittelpunktgrundschule in Rod an der Weil und die weiterführenden Schulen in Riedelbach, Usingen und Neu-Anspach. Das Schulgebäude in der Straße Am Borngarten wurde am ab 1977 als Gaststätte „Zur alten Schule“ genutzt und ist heute ein Wohnhaus.[8] Verwaltungsgeschichte im ÜberblickDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Finsternthal angehört(e):[1][9]
BevölkerungEinwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Finsternthal 195 Einwohner. Darunter waren 9 (4,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 69 zwischen 18 und 49, 51 zwischen 50 und 64 und 45 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 87 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10] Einwohnerentwicklung
Historische Religionszugehörigkeit
Politik
Für Finsternthal besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Finsternthal) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 64,67 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[12] Der Ortsbeirat wählte Diana Schöneich (FWB) zur Ortsvorsteherin.[13] Kultur und SehenswürdigkeitenRegelmäßige VeranstaltungenDas jährliche „Backesfest“ der „Backesleut“ im Juni ist das bekannteste Volksfest im Ort. Daneben wird ebenfalls im Jahresrhythmus das Feuerwehrfest der 1932 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr abgehalten. Im Wechsel mit Altweilnau, lockt alle zwei Jahre ein gemütlicher Weihnachtsmarkt Besucher nach Finsternthal. KulturdenkmälerSiehe Kulturdenkmäler in Finsternthal Altes RathausDas Alte Rathaus stammt aus dem Jahr 1790. 1993/94 erfolgte die letzte Sanierung. Das dekorative Fachwerkgebäude enthält auch das Backhaus oder mundartlich Backes.
VerkehrFinsternthal ist aus Richtung Westen (Idstein, Bad Camberg, Niedernhausen, Bundesautobahn 3), Osten (Usingen, Bad Nauheim, Bundesautobahn 5) sowie Süden (Frankfurt am Main, Bad Homburg vor der Höhe, Oberursel, Bundesautobahn 661) über die Bundesstraße 275 zu erreichen, die durch das benachbarte Riedelbach verläuft. Vom Hauptort Weilrod aus führt die Weiltalstraße (hier Landstraße 3025) an Finsternthal vorbei. Finsternthal selbst liegt an keiner wichtigen Verkehrsader und besitzt daher nur wenig Durchgangsverkehr. Von Südwesten kommend verläuft die Hochtaunusstraße auf der B 275. Bei Altweilnau-Landstein, etwa zwei Kilometer nordöstlich von Finsternthal, stößt die Bundesstraße auf die Deutsche Alleenstraße, die nun dem Verlauf der B 275 folgt, die Hochtaunusstraße setzt sich aber ab dieser Stelle auf der Landstraße 3041 in Richtung Osten fort. Von Riedelbach aus verkehrt der Bus 82 über Finsternthal montags bis freitags alle zwei Stunden nach Bahnhof [Neu-Anspach], abends und an Wochenenden ist der Ort nur mit einem Anrufsammeltaxi (AST82) erreichbar. WeblinksCommons: Finsternthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anmerkungen und EinzelnachweiseAnmerkungen
Einzelnachweise
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