Festmeter
Der Festmeter (fm oder F) ist ein Raummaß, das als ein Kubikmeter (1 m³) fester Holzmasse (ohne Zwischenräume) definiert ist.[1][2] Es findet typischerweise Verwendung als Maßeinheit für Rundholz, also in aller Regel nicht weiter verarbeiteter Stammstücke gefällter Bäume. Demgegenüber ist der Raummeter (rm, R) bzw. Ster das entsprechende Maß für aufgeschichtetes (Brenn-)Holz einschließlich seiner Zwischenräume, mit anderen Worten das Maß für seinen tatsächlichen Platzbedarf. Zulässigkeit der MaßeinheitIn der holzwirtschaftlichen Praxis ist der Festmeter als Raummaß allgemein üblich.
ErmittlungAbgeleitet von der Volumenberechnung eines geraden Kreiszylinders (Grundfläche × Höhe) wird das Maß Festmeter als Produkt von Stammlänge und Kreisfläche in der Mitte der Stammlänge (ohne Übermaß) berechnet (Hubersche Formel).[3]
In Deutschland wird der Durchmesser in der Mitte der Stammlänge ohne Übermaß gemessen. Bei Stämmen bis 19 cm ohne Rinde wird einmal waagerecht gemessen, bei Stämmen mit größerem Durchmesser wird 2-mal im rechten Winkel zueinander gemessen und anschließend der Mittelwert beider Messwerte bestimmt (Asymmetrie). Entgegen der Rundungsregel wird dabei jede einzelne Messung grundsätzlich auf ganze Zentimeter abgerundet. Hieraus wird das Mittel gebildet und nochmals auf ganze Zentimeter abgerundet. Die Länge (Bestell-, Stammlänge) wird auf ganze Meter, halbe Meter oder Dezimeter abgerundet. Zusätzlich muss die Stammlänge ein Übermaß von mindestens 1 % aufweisen, welches bei der Messung nicht berücksichtigt wird. Je nach vereinbarter Messregel kann ein Stamm, der beispielsweise eine tatsächliche Stammlänge von 9,94 m aufweist, eine „Verrechnungslänge“ von 9,0 m, 9,5 m oder 9,8 m aufweisen. Es ist zu beachten und anzugeben, ob es sich um Festmeter mit Rinde (m. R.) oder ohne Rinde (o. R.) handelt. Wurde der Mittendurchmesser in Rinde gemessen und Festmeter ohne Rinde verrechnet, so ist zur Berechnung des Festgehalts noch ein sogenannter „Rindenabzug“ anhand einer Tabelle durchzuführen. Das errechnete Volumen wird auf mindestens 2 Dezimalstellen gerundet. Je mehr die Stammform einem Zylinder gleicht, desto eher entspricht der Festgehalt dem tatsächlichen Stammvolumen. Nachdem der Großteil des Stammholzes in Deutschland mittlerweile mit Vollerntern (Harvestern) aufgearbeitet wird, findet die Volumenermittlung und Gütebeurteilung großteils im Sägewerk auf stationären, geeichten Anlagen statt. Für die Vermessung und Sortierung von Stammholz im Sägewerk (Werksvermessung) wurde 2005 die Rahmenvereinbarung für die Werksvermessung von Stammholz[4] zwischen dem Deutschen Forstwirtschaftsrat und dem Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (VDS) als bundesweit gültiges Regelwerk für die automatisierte Rundholz-Vermessung geschlossen. Diese ersetzt den gemeinsamen Anforderungskatalog zur Werksvermessung aus dem Jahr 1994. Hierbei wurden im Wesentlichen die Gepflogenheiten der Vermessung im Wald übernommen. Weitere Holzmaße auf Basis des Festmeters
In der Rohholzwirtschaft ist folgende Bezeichnung üblich (Zustand ist die Anlieferungsform, Mess- und Verrechnungsmaß die gewünschte Ausgangsqualität für die Weiterverarbeitung):[6]
FMO bezeichnet beispielsweise also Festmeter, mit Rinde geliefert, ohne Rinde weiterverwendet. Diese Angaben braucht man für Umrechnungsfaktoren der Praxis: Für die Gewichtsvermessung von Industrieholz (also Schleif- und Faserholzindustrie sowie im Bioenergiebereich) werden beispielsweise bei Fichte/Tanne 475 kg/FMO zur Umrechnung herangezogen, bei Buche (Rotbuche) 707 kg/FMO, und 427 kg/FOO respektive 650 kg/FOO.[8] Literatur
WeblinksWiktionary: Festmeter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
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