Nach seiner Schulausbildung besuchte Selgrad von 1942 bis 1944 die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern, um in Innendekoration, Malerei und Raumgestaltung ausgebildet zu werden.
Unmittelbar nach seiner Entlassung am 21. Juni 1945 aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft malte er am 17. Juli 1945 eine Ansicht von Neuleiningen als Aquarell.[4]
Nach dem Abschluss entwarf er zahlreiche Glasfenster, Mosaike, Reliefs und Wandmalereien für Sakral- und Profanbauten im Saarland und darüber hinaus. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war er von 1969 bis 1992 als Kunsterzieher am Gymnasium am Steinwald in Neunkirchen tätig. Ferdinand Selgrad lebte und arbeitete in Spiesen. Nach seinem Tod wurde er auf dem dortigen Friedhof Gänsberg beigesetzt.[1]
1967: Lagerhalle mit Bürogebäude, Garage, Kfz-Werkstatt und Tankstelle an der Lisztstraße in Neunkirchen für Fritz Ringling nach dem Entwurf von Rudolf Maria Birtel und dem ausgeführten farbigen Betonrelief von Ferdinand Selgrad, Spiesen
1970: Mehrfamilienwohnhaus mit Arztpraxis in Neunkirchen, Bürgermeister Ludwigstraße 2, für Dr. med. Heinz Weinkauf nach den Plänen des Architekten Rudolf Maria Birtel, Betonglasfenster entworfen durch Ferdinand Selgrad, Betonsanierung 1988
Ausstattung von Sakralbauten
1950–1951: Mosaikfenster (mit seiner Assistentin Marianne Aatz geborene Klein)[8] der in diesem Zeitraum nach den Plänen des Architekturbüros Moritz Gombert und Baurat Hoferer aus Völklingen errichteten Katholische Pfarrkirche St. Maternus in Aschbach, die zwischenzeitlich unter Denkmalschutz steht
1957–1959: Errichtung der katholischen Filialkirche St. Barbara, Neunkirchen-Heinitz, nach den Plänen von Peter Böhr, Mayen, mit von Ferdinand Selgrad gestaltetem Barbarafenster (Betonglasfenster)[9]
1959: Filialkirche (Kapelle) Maria Königin, Vierherrenborn, Bauherr: Katholische Pfarrgemeinde Zerf, Tabernakel, Kerzenhalter und Sandsteinrelief: Ferdinand Selgrad
1966–1968: Pfarrkirche St. Menas in Koblenz-Stolzenfels 1966 bis 1968 Neubau eines Windfanges und liturgische Neugestaltung, Tabernakel, Tabernakelgitter, Lesepult (in Bronze) und Betonglasfenster im Windfang durch Ferdinand Selgrad aus Spiesen-Elversberg ausgeführt
1966: Siebenteilige Fensterbilder durch Ott Frères aus Straßburg nach Entwürfen von Selgrad ausgeführt
1967: Ev. Heilig-Geist-Kirche (20. Jahrhundert) in Dudweiler nach den Plänen der Architekten Rudolf und Klaus Krüger und mit Betonverglasungen nach Entwürfen von Selgrad durch die Pariser Glaserei J. Barillet 1967 ausgeführt[10]
1968: Kapelle im Knappschaftskrankenhaus, Neunkirchen für die Saarknappschaft der Rheinische Landeskirche in Düsseldorf, Bischöfliches Ordinariat Trier, Neueinrichtung Antependium: versteinerter Baumstamm, ca. 2 Mill. Jahre alt, Tabernakel und Kreuz in Aluminiumguss ausgeführt
1968–1970: Bruderkirche in Düsseldorf nach den Plänen der Architekten Rudolf und Klaus Krüger mit Glasmalereien von Selgrad[11]
1969: Zehn Seitenfenster durch F. Binsfeld aus Trier nach Entwürfen von Selgrad ausgeführt[12] für die zwischen 1954 und 1956 nach den Plänen des Architekten und Hochschullehrer Rudolf Krüger ausgeführte Protestantische Adventskirche in Jägersburg
1969: Zwei Fenster im Chorraum der evangelischen Kirche in Ottwiller (Elsaß)[13]
1970: Katholische Pfarrkirche Mariä Geburt in Ottweiler, Wilhelm-Heinrichstraße 21
Artur Kern: Kommt wir lesen. Eine ganzheitliche Heimatfibel. Saarbrücken, Universitäts- und Schulbuchverlag, 1964, 112 S., mit zahlreichen farbigen Illustrationen von Ferdinand Selgrad
1967: Ausstellung der Kleint-Schüler in Saarbrücken
1979: Bonner Landesvertretung des Saarlandes zusammen mit Karlheinz Grünewald (1925–1987),[14] Boris Kleint, Gero Koelmann, Wilhelm A. Kurz und György Lehoczky
1993: Volksbank Spiesen-Elversberg im Rahmen des 28. kunst contact
Marianne Albrecht-Bott: Saarbrücken – Stadtführer. 2., aktualisierte Auflage, Petersberg 2013, S. 26. ISBN 978-3-86568-146-1
Thomas Janssen: Künstlerporträt: Meister der Barbara-Fenster – der Maler Karl Ferdinand Selgrad aus Neunkirchen/Saar, in: industrie-kultur 1, 2006, S. 40 f.
Günter Scharwath: "Unseren toten Bergleuten" – Die Glasmalereien von Ferdinand Selgrad. in: Zwischen Tradition und Moderne : Gebäude der RAG Saarberg AG im Wandel der Zeit 2003, S. 51 bis 58 mit acht farbigen Abbildungen
↑Artur Kern: Kommt wir lesen. Eine ganzheitliche Heimatfibel. Saarbrücken, Universitäts- und Schulbuchverlag, 1964, 112 S., mit zahlreichen farbigen Illustrationen von Ferdinand Selgrad