Felsenauviadukt

Felsenauviadukt
Felsenauviadukt
Felsenauviadukt
Felsenauviadukt
Nutzung Autobahn A1
Unterführt Aare
Ort Bern
Konstruktion Spannbetonbrücke
Gesamtlänge 1116 m
Breite 26,2 m
Anzahl der Öffnungen 17
Längste Stützweite 144 m
Konstruktionshöhe 8 m
Höhe 60 m
Baubeginn 1972
Fertigstellung 1974
Eröffnung 4. September 1975
Planer Christian Menn
Lage
Koordinaten 600654 / 202010Koordinaten: 46° 58′ 9″ N, 7° 26′ 50″ O; CH1903: 600654 / 202010
Felsenauviadukt (Stadt Bern)
Felsenauviadukt (Stadt Bern)

Das Felsenauviadukt, ursprünglich und daher meist in der Literatur Felsenaubrücke Bern bezeichnet,[1] steht im Norden der Stadt Bern und ist mit einer maximalen Spannweite von 156 Metern eine der bedeutendsten Brücken in der Schweiz. Es ist Bestandteil der Autobahn A1 und liegt zwischen der Anschlussstelle Bern-Neufeld und der Verzweigung Bern-Wankdorf. Das Viadukt überquert in 60 Meter Höhe das Tal der Aare. Die Brücke wurde zwischen 1972 und 1974 gebaut, am 4. September 1975 eröffnet und kostete ungefähr 27 Millionen Schweizer Franken.[2] In den Jahren 2010 und 2011 wurde das Viadukt umfassend saniert. Unter anderem erhielt es neue Randmauern, Abdichtungen und Beläge.[3]

Konstruktion

Die Spannbetonbrücke wurde von Christian Menn entworfen und hat eine Gesamtlänge von 1116 Metern bei 17 Feldern mit Spannweiten von 38 m + 5x48 m + (94+6) m + 2x(144+12) m + (94+6) m + 6x48 m + 38 m. Die östlichen 200 Meter der fugenlosen Brücke haben im Grundriss einen Radius von 800 Metern, in Richtung Wankdorf besteht ein mittleres Längsgefälle von 1,8 %, Fahrbahnübergänge für 42 cm Verformungsweg sind an den Widerlagern vorhanden. Der Überbau ist ein relativ schmaler einzelliger Spannbetonhohlkasten mit geneigten Stegen bei einer Gesamtbreite von 26,2 Meter und beidseitig 7,6 Meter auskragender Fahrbahnplatte. In den Nebenfeldern hat der Überbau eine konstante Konstruktionshöhe von 3,5 Meter, in den Abschnitten mit den grossen Spannweiten ist er gevoutet und besitzt in Feldmitte eine Querschnittshöhe von 3,0 Meter und über den Doppelpfeilern von 8,0 Meter. Alle Pfeiler sind nur 7,46 Meter breit, mit einer Dicke von 2,4 Metern bei den Doppelpfeilern, welche im Abstand von 12 Metern stehen, und 1,8 Meter bei den Regelpfeilern.

Die Herstellung der Zufahrtsviadukte erfolgte auf Lehrgerüsten, wobei zuerst abschnittsweise der Hohlkasten und nachlaufend die weit auskragende Fahrbahnplatte betoniert wurde. Die vier Hauptfelder wurden im Freivorbau errichtet.

Das Felsenauviadukt ist nicht mit der im selben Stadtteil liegenden Felsenaubrücke zu verwechseln.

Kletteranlage

Im Jahr 2024 wurde,[4] grösstenteils finanziert durch die Berner Sektion des Schweizerischen Alpenclubs SAC, eine öffentliche Kletteranlage an zwei Brückenpfeilern gebaut,[5] wie dies bei der Pérollesbrücke in Freiburg bereits seit 2002 der Fall ist.[6]

Trivia

Noch während der Bauzeit diente das Felsenauviadukt als Drehort für die Verfilmung des Dürrenmatt-Romans Der Richter und sein Henker. Kommissär Bärlach verfolgt den Wagen des Mörders Tschanz über die nur teilweise gebaute Brücke und lässt den Verbrecher bei der Brückenkante 60 Meter tief abstürzen.[7]

Literatur

Siehe auch

Commons: Felsenauviadukt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Menn: Projekt und Ausführung der Felsenaubrücke Bern. In: Schweizerische Bauzeitung. 93. Jahrgang Heft 39, S. 610–612.
  2. Bundesamt für Strassen: Daten und Fakten (Memento vom 8. Juni 2009 im Internet Archive)
  3. Bundesamt für Strassen: Tatort Felsenauviadukt (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive)
  4. Ein Jahr Verspätung: Felsenauviadukt wird doch noch zur Kletteranlage. In: derbund.ch. 23. August 2023, abgerufen am 28. August 2024.
  5. Klettern in Bern: Jetzt eröffnet die Anlage am Felsenauviadukt. In: derbund.ch. 28. August 2024, abgerufen am 28. August 2024.
  6. Urbanes Outdoor-Klettern - Bis 45 Meter hoch: Berner Autobahnviadukt wird zur Kletterwand. In: srf.ch. 11. November 2022, abgerufen am 12. November 2022.
  7. Bundesamt für Strassen: Tatort Felsenauviadukt (Memento vom 1. Dezember 2010 im Internet Archive)