Maximilian August von Loë entstammte dem Adelsgeschlecht derer von Loë. Er war Sohn von Friedrich Karl Alexander Klemens von Loë (ab dem 15. Oktober 1840 Graf von Loë-Wissen), der 1826 bis 1845 für den 2. Stand Mitglied des rheinischen Provinziallandtags war. Die Mutter war Luise Gräfin Wolff Metternich zur Gracht (1800–1837), der Tochter von Max Werner Joseph Anton Wolff-Metternich zur Gracht. Sein Bruder Maximilian August (1817–1879) war ebenfalls Abgeordneter.
Loë war 1872 der erste Verbandsvorsteher des Wasserverbandes Clevische Niers. 1882 gründete er den Rheinischen Bauernverein, den er bis 1896 leitete.[5] Er starb mit 71 Jahren im katholischen „Relikt“ Räckelwitz.
Katholik
Als Devotionsritter des Malteserordens war er 1868 Präsident des Katholikentages in Bamberg. 1872 war er entscheidend an der Gründung des Mainzer Katholikenvereins beteiligt, dem er als Präsident auch vorstand. Im Kulturkampf wurde der Mainzer Verein von der preußischen Regierung als staatsfeindlich eingestuft; im August 1872 wurden alle 20 Vorstandsmitglieder, einschließlich von Loë, zu hohen Geldstrafen verurteilt. 1874 versicherte Reichsfreiherr von Loë dem Bischof von Münster an der Spitze einer Gruppe katholischer Männer aus den Dekanaten Kalkar, Kleve und Rees seine Treue. Seine Opposition gegen die Maigesetze (Deutsches Kaiserreich) brachte ihm Festungshaft in der Zitadelle Wesel von August 1876 bis Februar 1877 ein.
Als er aus der Haft entlassen wurde, holte Graf Rudolf von Schaesberg ihn mit einer vierspännigen Kutsche ab. So glich seine Rückkehr einem Triumphzug. Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst widmete er sich der Bewirtschaftung seines Rittergutes Terporten. Auf dem Katholikentag 1877 präsidierte Felix von Loë erneut. Im Anschluss daran wurde er in Rom vom Papst empfangen und am 5. Juni 1877 zum päpstlichen Graf der Primogenitur erhoben. Im selben Jahr 1877 war er einer der Gründerväter des Katholisch-Kaufmännischen Vereins.[6]
1879 begründete er mit anderen den Canisiusverein, dessen Vorsitzender er wurde.[7]
Von 1868 bis 1888 war er Abgeordneter des rheinischen Provinziallandtages, ab 1871 für die Deutsche Zentrumspartei. Von 1870 bis 1876 und von 1890 bis 1896 saß er im Preußischen Abgeordnetenhaus. Dem Reichstag des Norddeutschen Bundes gehörte er von 1867 bis 1871 an.[9]
Familie
Loë heiratete am 25. Juni 1850 Walburga Jacobine von Groote (* 22. Juni 1831). Das Paar hatte einen Sohn:
Die Mitglieder des Rheinischen Bauernvereins setzten ihrem Gründer im Jahre 1901 direkt neben der Burg ein Denkmal. Die Inschrift am Sockel lautet:
Seinem Begründer u. ersten Vorsitzenden Freiherrn Felix von Loë In Dankbarkeit und Liebe Der Rheinische Bauernverein
1980 gab der Kreis Viersen mit der Sparkasse Krefeld 500 Gedenkmünzen mit seinem Gesicht heraus. Auf Bestellung konnte sie auch in Dukatengold nachgeprägt werden.
Vera Torunsky: Die Abgeordneten der Rheinischen Provinziallandtage und Landschaftsversammlungen. Band 1: Die Abgeordneten der Provinziallandtage und ihre Stellvertreter 1825-1888. Köln 1998.
↑Christoph Hübner: Die Rechtskatholiken, die Zentrumspartei und die katholische Kirche in Deutschland bis zum Reichskonkordat von 1933. Ein Beitrag zur Geschichte des Scheiterns der Weimarer Republik. Lit, Berlin 2014, ISBN 978-3-643-12710-5, S. 202.
↑Jürgen Karsten: Felix Freiherr von Loe (1825–1896). In: Der Niederrhein. Zeitschrift für Heimatpflege und Wandern, 47. Jg., April 1980, Heft 2, S. 79 f.
↑Leo Klövekorn: Der Rheinische Bauernverein und Felix Freiherr von Loe. In: Heimatbuch des Grenzkreises Kempen-Krefeld, 12. Folge (1961), S. 130–140.
↑KKV-Bundesverband (Hg.): Mensch und Arbeit – Unsere Verantwortung als Christen. 81. Bundesverbandstag, 24.–27. Mai 2001 in Essen. Lit, Münster 2001. ISBN 3-8258-5779-4. S. 76.
↑Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 214, Kurzbiographie S. 433.
↑Generalregister der Mitglieder des Kartellverbandes der katholischen Studentenverbindungen Deutschland als Beilage zu Nr. 50 des Korrespondenz-Blattes beim Vorort Guestfalia in Tübingen. Wintersemester 1886/87, Druck von Ferdinand Schöningh in Paderborn, S. 19.
↑Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 169.