Alle Etappen der Turnierserie fanden in Europa statt. Ausgeschrieben waren die Wertungsprüfungen als CICO 3* oder als CCIO 3*. Im Jahr 2015 erstreckte sich die Serie vom 19. März bis zum 11. Oktober und umfasste damit die gesamte grüne Saison (Zeitraum, in dem Reitturniere witterungsbedingt außerhalb von Hallen durchgeführt werden können).
Die siegreiche Mannschaft erhielt in den Wertungsprüfungen jeweils elf Punkte, die nachfolgenden Mannschaften eine absteigende Anzahl an Wertungspunkten. Pro Teilnehmer, der die Prüfung nicht beendet, erhielten die Mannschaften 1000 Minuspunkte in der Prüfung. Somit haben alle Mannschaften ein Ergebnis und erhalten (soweit sie zu den besten neun Mannschaften der Prüfung zählten) Wertungspunkte für den Nations Cup.
Den Einstieg in die Saison 2015 bildete das französische Nationenpreisturnier. Dieses fand unter dem Namen The Crazy Ride vom 19. bis 22. März 2015 in Fontainebleau statt.[1]
Mit deutlichem Vorsprung von rund 30 Minuspunkten verteidigte Frankreich seinen Vorjahressieg, wobei keiner der Reiter und keines der Pferde der Vorjahresequipe beteiligt war. In der Einzelwertung des CICO 3* siegte, wie bereits im Jahr 2013, Michael Jung mit seinem Paradepferd Sam FBW.
Zum zweiten Mal fand im Rahmen des Vielseitigkeitsreitturniers Ballindenisk Horse Trials ein Nationenpreis statt. Das CICO 3*-Turnier, das auf dem Gelände des Ballindenisk House bei Watergrasshill im irischen County Cork stattfand, wurde vom 24. bis 26. April 2015 durchgeführt.
Wie im Vorjahr waren drei Mannschaften am Start, es siegte erneut Großbritannien.
Die britische Etappe des Nations Cup 2015, die Houghton International Horse Trials, fanden vom 28. bis 31. Mai 2015 statt. Austragungsort ist Houghton Hall in der Grafschaft Norfolk.[1]
Das Teilnehmerfeld des CICO 3* umfasst 76 Starterpaare, in der Mannschaftswertung gingen sechs Mannschaften an den Start. Es siegte hier Deutschland mit rund 15 Minuspunkten vor Großbritannien. Der Franzose Luc Chateau sicherte sich mit Propriano de l'Ebat mit der mit Abstand besten Dressur der Prüfung die Führung, die er mit nur 1,6 Minuspunkten aus dem Gelände auch bis zum Ende innehatte.
Die vierte Wertungsprüfung des Nations Cups fand im Jahr 2015 in der niederschlesischen Stadt Strzegom statt. Vom 24. bis 28. Juni 2015 wurden hier die Strzegom Horse Trials durchgeführt. Das Turnier bot den Reitern dabei ein breites Prüfungsprogramm, neben dem CICO 3* waren auch sechs weitere CIC- bzw. CCI-Prüfungen ausgeschrieben.[1]
Die Geländestrecke des Nationenpreises zeigte sich sehr selektiv, überhaupt nur zwei von sieben Mannschaften brachten drei bzw. vier Reiter in das Ziel. Mit größerem Vorsprung siegte Großbritannien. In der Einzelwertung beendeten 28 von 44 Startern alle drei Teilprüfungen, Karin Donckers siegte klar mit vier Minuspunkten Vorsprung.
Die deutsche Etappe des Nations Cups fand unter außergewöhnlichen Bedingungen statt: Austragungsort war zwar wie in den Vorjahren Aachen, doch wurde der Nationenpreis 2015 nicht im Rahmen des CHIO Aachen (der so 2015 nicht stattfand) durchgeführt. Stattdessen wurde der CICO 3* als Rahmenprüfung bei den Europameisterschaften in fünf weiteren Pferdesportdisziplinen in Aachen ausgerichtet.
Der deutsche Nationenpreis wurde als „Two-Day Event“ am 13. und 14. August 2015 durchgeführt. Am Vormittag des ersten Tages wurde dabei die Dressur ausgeritten, am Nachmittag folgte die Springprüfung. Der zweite Tag stand im Zeichen der Geländeprüfung, die ab 14 Uhr ausgeritten wurde.
Es waren neun Mannschaften am Start, nach Dressur und Springen lag die deutsche Mannschaft mit knappem Vorsprung vor Neuseeland und Großbritannien. Kritisiert wurde die sehr uneinheitliche Vergabe der Dressurnoten durch die drei Richter,[9] so bekam etwa Sara Algotsson-Ostholt mit ihrer Stute Reality ein Dressurergebnis zwischen 71,15 Prozent (18. Platz der Richterin) und 80,00 Prozent (Platz 3 des ungarischen Richters). Ähnlich extrem fiel der Unterschied auch bei Michael Jung und Halunke FBW aus, die zwischen 68,46 Prozent (28. Platz des ungarischen Richters) und 77,89 Prozent (3. Platz des deutschen Richters Martin Plewa) bekamen.
Am Geländetag sicherten die deutschen Reiter ihre gute Ausgangslage, mit nur zusätzlichen 2,4 Minuspunkten gewannen sie den Nationenpreis. Weniger glücklich lief das Gelände für Großbritannien ab: Nachdem bereits eine Reiterin ausgeschieden war, musste Holly Woodhead ihr sehr gutes Ergebnis von 34,30 Minuspunkten möglichst ins Ziel bringen. Woodhead kam zunächst mit 29,60 weiteren Minuspunkten in das Ziel, wurde nachträglich jedoch disqualifiziert, da sie Hindernis 20b nicht innerhalb des mit Fahnen begrenzten Bereiches überwunden hatte. Damit rutschte die britische Mannschaft auf Rang acht ab.
In der Einzelwertung setzte sich früh Ingrid Klimke mit ihrem Mannschaftspferd Hale Bob in Führung, mit dem sie nach Dressur und Springen auf dem vierten Platz gelegen hatte. Nachdem die zweit- und drittplatzierten Reiter ihr Ergebnis nicht halten konnten und hinter Klimke mit Hale Bob zurückfielen, war Ingrid Klimke der Sieg bereits sicher. Mit ihrem zweiten Pferd FRH Escada hatte sie vor dem Geländetag bereits in Führung gelegen, nach dem Gelände stand fest, dass Klimke einen Doppelsieg erritten hatte.
Gut fünf Wochen nach der fünften Etappe sollte die Saison beim italienischen Nationenpreis der Vielseitigkeitsreiter in Montelibretti fortgesetzt werden. Dieser sollte vom 17. bis 20. September 2015 ausgetragen werden.[1] Der Nationenpreis wurde jedoch abgesagt, an seiner Stelle wurde ein normaler CIC 3* durchgeführt.
7. Prüfung: Belgien
Die belgische Wertungsprüfung des Nations Cups fand zum dritten Mal in Waregem statt. Das Nationenpreisturnier Internationaal Eventing Waregem, ein CICO 3*, wurde in der Saison 2015 vom 24. bis 27. September ausgerichtet.[1]
In der Mannschaftswertung lag die deutsche Equipe von der ersten Teilprüfung an ihn Führung und gewann die Prüfung schließlich auch. Die australische Mannschaft lag nach den ersten beiden Teilprüfungen knapp dahinter auf dem zweiten Rang, im Gelände schieden jedoch zwei ihrer Paare aus, so dass Australien auf den fünften Platz zurückfiel. Nach vielen Regentagen in den Wochen zuvor verschlechterten sich die Bodenverhältnisse während der Prüfung. Keinem Reiter gelang es, innerhalb der erlaubten Zeit. Die schnellste Zeit im Gelände gelang gleich der ersten Reiterin auf der Geländestrecke Nana Dalton, die sich damit von Platz 14 auf die Spitzenposition vorarbeiten konnte und die Prüfung gewann.[12]
Im Oktober bildete das niederländische Nationenpreisturnier den Abschluss des Nations Cups. Der CCIO 3* Military Boekelo wurde in Boekelo vom 8. bis 11. Oktober 2015 ausgetragen.[1]
Die Geländestrecke zeigte sich als sehr selektiv. Obwohl in Boekelo ein starkes Teilnehmerfeld am Start war, gelang es nur vier von zehn Equipen, drei Mannschaftsreiter in das Ziel zu bringen. Es siegte in der Mannschaftswertung erstmals überhaupt im Nations Cup der Vielseitigkeitsreiter Irland. Die Iren lagen nach der Dressur nur auf Platz sieben, setzten sich jedoch mit dem Geländetag in Führung.[15] Die deutsche Mannschaft (Josephine Schnaufer/Sambucca, Anna Siemer/Butts Avondale, Marina Köhncke/Let's Dance und Josefa Sommer/Hamilton) kam auf den sechsten Platz.