Ezequiel de León DomínguezEzequiel de León Domínguez (* 2. Oktober 1926 in La Orotava; † 22. Dezember 2008 ebenda) war ein kanarischer Bildhauer und Restaurator. LebenEzequiel de León wurde am 2. Oktober 1926 als erstes von vierzehn Kindern der Eheleute María del Carmen Domínguez und Ezequiel de León Valencia in dem hauptsächlich von Handwerkern bewohnten Stadtteil Villa Arriba in La Orotava auf der Insel Teneriffa geboren. Bereits während seiner Schulzeit besuchte er Kurse an der Escuela Municipal de Artes y Oficios in La Orotava. Neben dem nachfolgenden Studium an der Escuela de Bellas Artes in Santa Cruz de Tenerife war er im Büro des Architekten Tomás Machado y Mendez Fernández de Lugo als Zeichner beschäftigt. Ab 1949 erhielt er an der Escuela de Arte Luján Pérez in Las Palmas de Gran Canaria eine Ausbildung zum Fachmann für Fassung (Bemalung) und Vergoldung. Nach seiner Rückkehr nach Teneriffa schuf er in einer Werkstatt im Haus seiner Eltern verschiedene religiöse Werke wie z. B. die Skulptur der Virgen de la Candelaria für die Kirche Santo Domingo in La Orotava. Da der Schwerpunkt seiner Arbeit in La Laguna lag und er mehr Platz benötigte verlegte er seine Werkstatt in die Calle Nava y Grimón in der Innenstadt von La Laguna. Hier war er stark mit der Restaurierung und der Herstellung von Nachbildungen beschäftigt die die 1964 beim Brand der Kirche San Agustín in La Laguna verbrannten Kunstwerke ersetzen sollten. Beispiele für die Arbeiten aus dieser Zeit ist die Skulptur des Ecce Homo (Señor de la Cañita) und der Cristo de Burgos. Diese Werke befindet sich heute in der Kathedrale von La Laguna. Später ließ er sich in La Perdoma, einem Stadtteil von La Orotava nieder. Bei vielen seiner Restaurierungsarbeiten war der Cabildo von Teneriffa Auftraggeber. Um die Kenntnisse, die für diese Tätigkeit Voraussetzung waren, zu erweitern ermöglichte das Cabildo ihm von 1976 bis 1978 ein Studium an der Real Academia de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría in Sevilla. Im Rahmen dieses Studiums nahm er an der Restaurierung des Hauptaltars der Kathedrale von Sevilla und dem Paso procesional de la Vera Cruz teil. Wieder zurück in La Orotava ernannte ihn das Cabildo de Tenerife zum „Director de la restauración de patrimonio insular“ (Leiter der Restaurierungsarbeiten des Historischen Erbes der Insel). Da diese Position aber nicht besoldet wurde und auch keine Mittel für die Aufgaben zur Verfügung standen, handelte es sich nur um eine Bezeichnung ehrenhalber. In der Folgezeit schuf er in seiner Werkstatt in La Perdoma und ab 1995 in dem Stadtteil La Luz zusammen mit zwei seiner Söhne eine große Anzahl von religiösen Kunstwerken.[1] In La Orotava war Ezequiel de León Domínguez auch bekannt durch seine Tätigkeit bei der Herstellung der „Alfombras“ (Blumen- bzw. Sandteppiche) zu Fronleichnam. Während seiner Tätigkeit als Zeichner bei Tomás Machado y Mendez Fernández de Lugo unterstützte er diesen bei dessen Aufgabe als Entwerfer und Leiter der Arbeiten an dem ca. 900 m² großen Sandteppich auf dem Platz vor dem Rathaus. In den Jahren 1989–1992 war er selbst für diesen Teppich verantwortlich. Darüber hinaus wirkte er regelmäßig an einem Abschnitt des Blumenteppichs der Fronleichnamsprozession mit.[2] WerkeEin großer Teil der Arbeiten des Künstlers sind Nachschöpfungen im Stil des Spätbarocks. Sie wurden als Ersatz für verlorengegangene oder irreparable Werke geschaffen. Auch seine neu geschaffenen Arbeiten sind aufgrund der Anwendung der kunsthistorischen und restaurationstechnischen Kenntnisse des Künstlers stilistisch eher früheren Stilepochen zuzuordnen. Er schuf mehr als 200 religiöse Kunstwerke, die sich heute in vielen Ländern befinden.
Ehrungen
WeblinksCommons: Ezequiel de León – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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