Der Ewige Friede beendete völkerrechtlich den Russisch-Polnischen Krieg 1654–1667 und bestätigte die im Waffenstillstand von Andrussowo getroffenen Vereinbarungen. Der Vertrag enthielt eine Präambel und 33 Artikel. Er sicherte der russischen Seite die in Andrussowo von der polnischen Krone abgetretenen Gebiete und legte bis 1772 die polnisch-russische Grenze fest.
Der Ewige Friede, der in der polnischen Geschichtsschreibung als Traktat Grzymułtowskiego bekannt ist, wird je nach Perspektive unterschiedlich beurteilt. Allgemein kann gesagt werden, dass der Vertrag für Russland vorteilhaft war und einen wichtigen Schritt zur endgültigen Vormachtstellung Moskaus im Osten Europas darstellte. Gleichzeitig bedeutete der Ewige Friede für Polen den Beginn einer absteigenden Tendenz, die 1772 in den Teilungen endete. Die polnisch-litauische Adelsrepublik verlor das große Gebiet der Ostukraine und Kiew endgültig an Russland. Die bisherige Woiwodschaft Kiew, die noch vom polnischen König Kazimierz IV. dem Jagiellonen (also Mitte des 15. Jahrhunderts) gegründet worden war, verlor ihre natürliche Hauptstadt.
Literatur
Walentin Janin u. a.: Otetschestwennaja istorija: istorija Rossii s drewneischich wremen do 1917 goda : Tom 1. Bolschaja Rossijskaja enziklopedija, Moskau 1994, S. 382, ISBN 5-85270-076-2. (russisch)
Andrzej Nowak: Polen und Russland. Eine Nachbarschaft der Freiheit und des Despotismus 10.–21. Jhd. Polska Fundacja Humanistyczna, Krakau 2023, ISBN 978-83-7553-376-7.