Eugénie Heger wurde als Tochter von Antonia und Albert Heger, Bezirksbeamter in Freiberg, geboren. Sie besuchte die Kunstgewerbeschule an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Siegmund L’Allemand, sowie an der Malerschule von Ludwig Minnigerode des österreichischen Museums.[1] Sie studierte ferner an den Kunstschulen in Paris, Berlin, Dresden und München und genoss eine Ausbildung in italienischen und niederländischen Meistergalerien.[2] 1894 heiratete sie in Wien den Waffenfabrikanten Johann Gasser (1847–1896), mit dem sie eine gemeinsame Tochter, Eugénie Gasser (* 1895), hatte. Diese heiratete 1918 den Freiherr Alfred von Catinelli. Johann Gasser besaß eine Waffenfabrik in Ottakring und eine Weicheisengießerei in St. Pölten. Beide Orte waren auch Wohnadressen des Ehepaares, daher wurde die bekannte Malerin auch gerne von den St. Pöltnern als eine St. Pöltnerin gesehen.[3] Nach dem Tode von Johann Gasser heiratete Eugénie Heger-Gasser im Jahre 1906 den k.k. Hauptmann Graf Karl Berchtold (1862–1915) und führte dann den Namen Gräfin Eugénie Berchtold Freiin von und zu Ungarschütz, Frätting und Püllitz. Bis 1914 hatte Gräfin Eugénie Berchtold eine Adresse in Wien. 1918 wurde sie noch bei der Hochzeit ihrer Tochter in verschiedenen Zeitungen erwähnt, dann verliert sich ihre Spur.
Werke (Auswahl)
Franz Keim (Dichter), Brust und Kopf, Gemälde (Öl/Leinwand 66 × 54 cm) (Eugénie Heger 1890),
Studienkopf eines Mädchens (Öl/Leinwand, 55 × 43 cm), 1890
Kaiser Franz Josef I. in ganzer Figur für den Kaisersaal des Grand Hotel Pittner in St. Pölten
Im Oktober 1899 fand eine Ausstellung in ihrem Atelier in der Porzellangasse 54 im 9. Wiener Bezirk statt. Vom 6. März 1901 bis 31. März 1901 veranstaltete sie die Porträt- und Studien-Ausstellung in den Gartenbau Sälen in Wien.[5] Dort wurde unter anderem ein Gemälde von Kaiser Franz Josef I. gezeigt. Dieses Gemälde war damals bereits im Besitz des Hoteliers Franz Pittner und zierte den Kaisersaal des Grand Hotel Pittner in St. Pölten. Ein damaliger Besucher dieser Ausstellung war auch Erich Graf von Kielmansegg, Statthalter von Niederösterreich und 1895 Ministerpräsident von Cisleithanien, der auch von Eugénie Heger-Gasser porträtiert wurde.[6]
Aktivitäten als Gräfin
Unter ihrem verehelichten Namen Gräfin Eugénie Berchtold wirkte sie im Verein für erweiterte Frauenbildung (Frauenbewegung) (1906, 1907, 1908, 1909, 1912, 1913), für die Ausstellung „Das Kind“ als Patronessin dieser Ausstellung im Palais Liechtenstein, Wien 9. Bezirk, Alserbachstraße (1907) und im Wiener Hausfrauen-Verein (Frauenbewegung, 1909).
Literatur
Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1. Verlag der Gesellschaft für graphische Industrie 1906, S. ?