Weisenfeld studierte Geschichte, Staats- und Zeitungswissenschaft sowie Rumänisch an der Universität Berlin. Er promovierte 1938 über die Siebenbürger Sachsen (Geschichte der politischen Publizistik bei den Siebenbürger Sachsen[2]) und wurde später Korrespondent in Bukarest.[3]
1961 erhielt er den Auftrag, in Bonn das erste Studio des Deutschen Fernsehens aufzubauen. Dieses Hauptstadtstudio der ARD in Bonn leitete er bis 1964 und moderierte auch den Bericht aus Bonn.[1] Von 1969 bis 1978 war er in Paris als Korrespondent und Leiter des Pariser ARD-Büros tätig,[1] arbeitete aber auch für Die Zeit.
Radio Barcelona zeichnete ihn 1976 mit dem „Premio Ondas“ aus und einige Jahre später wurde er mit dem „Deutsch-Französischen Rundfunk- und Fernsehpreis des Saarländischen Rundfunks“ ausgezeichnet.
1992 gründete Weisenfeld im Gedenken an seine aus Siebenbürgen stammende erste Frau Elena eine Stiftung zur Förderung von Schülern und Jugendlichen für die Erhaltung der deutschen Sprache und Kultur in Schulen und Hochschulen in Rumänien.[4]
Ernst Weisenfeld verstarb im hohen Alter von 95 Jahren in Hamburg und wurde auf dem dortigen Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Die Grabstätte liegt gegenüber von Kapelle 4 im Planquadrat H 12.
2008: Landeskirchliches Schülerwohnheim Ernst Weisenfeld in Hermannstadt[4]
Werke
De Gaulle sieht Europa – Reden und Erklärungen 1958–1966, Frankfurt/M., Fischer, 1966.
Welches Deutschland soll es sein? Frankreich und die Deutsche Einheit seit 1945, München, Beck, 1986.
Die Geschichte Frankreichs seit 1945. Von de Gaulle bis zur Gegenwart. 3. Aufl. München, Beck, 1997. ISBN 3-406-42007-9
Literatur
Ulrich Pfeil, Ernst Weisenfeld (1913–2009) – ein Experte als Mittler in den deutsch-französischen Beziehungen, in: Nicole Colin, Patrick Farges, Fritz Taubert (Hrsg.): Annäherung durch Konflikt: Mittler und Vermittlung, Heidelberg, Synchron, 2017, S. 313–324.