Sein Vortrag vor der Royal Statistical Society über die „Gesetze der Wanderung“ gilt als der Beginn der Migrationsforschung und wurde in zwei Folgen in einem Journal abgedruckt. Seine Typologien geben einen systematischen Aufschluss über den Verlauf und die Ströme von Wanderungen in der Hochzeit der britischen Industrialisierung und Verstädterung.
In den Gesetzen der Wanderung fasste Ravenstein thesenhaft zusammen, wie der Bedarf an Arbeitskräften in einem Teil des Landes von anderen Teilen mit Überfluss an Bevölkerung gedeckt wird.
Wanderungsbewegung verläuft Schritt für Schritt, von Provinz zu Provinz,
gewandert wird über eine kurze Distanz,
Wanderungsströme erzeugen Gegenströme, jedoch von geringerem Ausmaß, die Verluste, die durch Abwanderung entstehen, werden nicht vollständig ausgeglichen.
Die Städte wachsen auf Kosten der ländlichen Regionen: 50 % der Einwohner der Großstädte sind nicht in diesen geboren.
Bei kurzer Distanz wandern mehr Frauen als Männer.
Wanderungen werden mit der Industrialisierung noch zunehmen. „Wanderung ist Leben und Fortschritt – Sesshaftigkeit ist Stagnation“.
Zudem prognostizierte er, dass um 2072 die höchste Bevölkerungsanzahl auf der Erde erreicht wird.[2]
Werke
The Russians on the Amur, its discovery, conquest, and colonisation, with a description of the country, its inhabitants, productions and commercial capabilities, and personal accounts of Russian travellers, 1861 Digitalisat
Census of the British Isles, 1871
Birthplace and Migration, in: Geographical Magazine 3, S. 173–177, 1876.
The laws of migration, in: Journal of the Statistical Society 48, S. 167–227, 1885.
The laws of migration: Second Paper, in: Journal of the Statistical Society 52, S. 214–301, 1889.
Geographie und Statistik des britischen Reichs (in Johann Eduard Wappäus’ Handbuch der Geographie, Leipzig 1862).
Kartenwerk A map of Eastern Equatorial Africa in 25 Blättern, 1883.
Karten von Afrika (3 Blätter) und Amerika (7 Blätter) für Meyers Handatlas.