Ernst Otto BräuncheErnst Otto Bräunche (* 4. Januar 1954 in Ramsbeck) ist ein deutscher Historiker und Archivar. Er war vom 1. Juli 1985 bis zum 30. Juni 2020 Leiter des Stadtarchivs Karlsruhe. Leben und WirkenBräunche besuchte zunächst die Volksschule in Ramsbeck, dann das Gymnasium der Benediktiner in Meschede. Von 1972 bis 1978 studierte er Geschichte und Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er schloss sein Studium mit der Prüfung für das wissenschaftliche Lehramt an Gymnasien ab. 1981 promovierte er bei Hans Fenske an der Universität Freiburg mit einer Studie zu Parteien und Reichstagswahlen in der Rheinpfalz von der Reichsgründung 1871 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Von 1981 bis 1983 absolvierte er das Referendariat für den Schuldienst an Gymnasien in Freiburg und von 1983 bis 1985 absolvierte er als Referendar des Landes Baden-Württemberg den archivarischen Vorbereitungsdienst am Hauptstaatsarchiv Stuttgart und an der Archivschule Marburg. Nach einigen Monaten als Mitarbeiter im Badischen Generallandesarchiv wechselte er zum 1. Juli 1985 als Leiter an das Stadtarchiv Karlsruhe. Seit 1998 leitete er auch die Städtischen Historischen Museen (Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais und Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach). 2009 übernahm er zusätzlich die stellvertretende Leitung des Kulturamts. Im Verlauf der 35-jährigen Amtszeit Ernst Otto Bräunches verstärkten Stadtarchiv und Historische Museen sowohl die Publikationstätigkeit wie die Ausstellungsaktivitäten. Im Neuen Ständehaus konnte das Stadtarchiv 1993 mit der Erinnerungsstätte Ständehaus eine Dauerausstellung zur badischen Parlaments- und Demokratiegeschichte einrichten. Er selbst verfasste zahlreiche Beiträge zur Karlsruher Stadtgeschichte wie zur Landesgeschichte Baden-Württembergs und war Mitherausgeber von vier Publikationsreihen zur Stadtgeschichte. Unter seiner Leitung wurden außerdem zahlreiche Bestände des Stadtarchivs digitalisiert[1] sowie ein umfangreiches Online-Angebot (u. a. das Stadtlexikon Karlsruhe[2] und das Gedenkbuch für die Karlsruher Juden[3]) aufgebaut. Bräunche war in zahlreichen archivischen Gremien tätig. Von 2002 bis 2018 hatte er den Vorsitz der Bundeskonferenz der Kommunalarchive beim Deutschen Städtetag inne. Außerdem war er Vorsitzender der AG Archive im Städtetag Baden-Württemberg, im Fachbeirat zum Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs nach dem Einsturz und für einige Jahre Vorstandsmitglied der Sektion Kommunalarchive des Internationalen Archivrats. Daneben war er Mitglied des Beirats der Kulturstiftung Baden-Württemberg und des Fachbeirats der „Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts“ (KEK). Im historischen Bereich war er 1998 bis 2023 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein, zeitweise als stellvertretender Vorsitzender und ist ordentliches Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Seit 1992 ist er Beiratsmitglied und von 2006 bis 2019 war er Erster stellvertretender Vorsitzender des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung[4]. Veröffentlichungen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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