Ernst Ferdinand Oehme wurde nach autodidaktischen Anfängen 1819 an der Dresdner Kunstakademie aufgenommen und noch im selben Jahr Schüler des norwegischen Malers Johan Christian Clausen Dahl, der sich nach seiner Kopenhagener Studienzeit in Dresden niedergelassen hatte. Dahl machte Oehme mit seinem Freund Caspar David Friedrich bekannt. Zusammen mit Friedrichs Schüler Johann August Heinrich widmete sich Oehme dem Studium und Erleben der Natur in der Umgebung von Dresden, insbesondere der Sächsischen Schweiz. Ein Ergebnis dieser Studien sollte das Werk Waldinneres (1822) werden.
Bei der Akademie-Ausstellung 1821 überraschte Oehme mit dem Gemälde Dom im Winter. Das Werk stellt Mönche dar, die sich durch den Schnee der Winternacht in eine Kirche in gotischem Stil begeben – hin zu einem von Kerzen erleuchteten Hochaltar. Der Einfluss Friedrichs ist spürbar in dieser Thematik (vgl. dessen Abtei im Eichwald, 1809/1810).
Seit den 1830er Jahren löste sich Oehme von Friedrichs Vorbild und widmete sich einer Landschaftsschilderung, die realistischer und weniger symbolikbeladen ist. Oehme starb 1855 in Dresden, sein Grab befindet sich auf dem Alten Annenfriedhof in der Dresdner Südvorstadt. Sein Sohn Erwin wurde ebenfalls Maler.
Prozession im Nebel, 1828 (eng an Friedrich anknüpfend in der Darstellung von einer Nebellandschaft mit einem Zug von Mönchen, die im Nebel verschwindend einem Kreuz folgen)
Schloss Colditz, 1828 (ein Werk in einer kleinen Reihe von Ansichten Sächsischer Burgen, gemalt in den Jahren 1827–30)
Gerd Spitzer (Hrsg.): Malerei der Romantik in der Gemäldegalerie Neue Meister Dresden. Seemann, Leipzig 1996, ISBN 3-363-00654-3.
Ulrich Bischoff (Hrsg.): Ernst Ferdinand Oehme 1759–1855 – Ein Landschaftsmaler der Romantik. Ausstellungskatalog. Im Anhang Werkverzeichnis der Gemälde und bildmässigen Zeichnungen erstellt von Hans-Joachim Neidhardt. Dresdner Kunstauktionshaus Neumeister, Dresden 1997.