Ernst Carlebach (* 18. Oktober 1838 in Mannheim; † 26. März 1923 in Heidelberg) war ein Buchhändler, großherzoglich badischer Hofantiquar und Vorsitzender des Synagogenrats.
Nach der Buchhändlerlehre in London bei Nikolaus Trübner war er bei Heinrich Brockhaus in Leipzig tätig. Von Mannheim kommend eröffnete er am 15. Oktober 1863 in Heidelberg in der Hauptstraße/Ecke Friedrichstraße ein Buch- und Kunstantiquariat. Am 6. Juli 1865 ersteigerte er das Haus Hauptstraße 136 (Ecke Augustinergasse, 1720 erbaut). Im Jahr 1877 folgte der Umzug des Antiquariats in die Hauptstraße 136. Der Antiquar Jacques Rosenthal war einige Zeit bei ihm beschäftigt.
Er war verheiratet mit Emma, geb. Marcus († 6. Juli 1926). 1904 übernahm sein Sohn Albert Carlebach das Antiquariat.
Literatur
- Nachruf von J. H. Eckardt, Heidelberg. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 76 (1923). In: Mannheimer Geschichtsblätter 5 (1923).
- Peter Blum (Hrsg.): Geschichte der Juden in Heidelberg. B. Guderjahn, Heidelberg 1996, ISBN 978-3-924973-48-3.
- Festgabe zum 50jährigen Bestehen des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbandes. (Hg. vom Badisch–Pfälzischen Buchhändler–Verband, Heidelberg) Karlsruhe 1925.
- Maximilian Huffschmid: Regesten zur Geschichte des Hauses Hauptstraße 136 in Heidelberg 1363–1865, Heidelberg 1921.
- Carola Hoécker: Die Geschichte eines Ladenschildes. Das Heidelberger Antiquariat Ernst Carlebach. In: Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, Band 7 (2002) S. 189–195.
- Carlebach, Ernst. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 4: Brech–Carle. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1996, ISBN 3-598-22684-5, S. 431–432.