Ernesto TesdorpfErnesto Tesdorpf, vollständig Carlos Ernesto Tesdorpf, auch Carl Ernst Tesdorpf (* 26. April 1865 in Rio de Janeiro; † 20. Januar 1913 in Lübeck) war ein deutscher Lithograf, Fotograf, Porträtmaler und Kunstverleger. LebenErnesto Tesdorpf entstammt der Lübecker Kaufmannsfamilie Tesdorpf. Er war der jüngste überlebende Sohn des nach Rio de Janeiro ausgewanderten Kaufmanns Hermann Matthäus Tesdorpf (1833–1868) und dessen Frau, der Schriftstellerin Louise Tesdorpf, geb. Oppenheimer, einer Tochter von Georg Oppenheimer. Ludwig Tesdorpf und Paul Hermann Tesdorpf waren seine Brüder. Vier weitere Geschwister sind jung gestorben.[1] Nach dem Suizid des Vaters Anfang 1868 zog die Mutter mit ihm nach Deutschland zurück. Die Familie fand eine neue Heimat in Jena. Ab 1876 besuchte er das Großherzogliche Gymnasium in Jena. 1887 unternahm er mit seiner Mutter eine halbjährige Reise nach Italien.[2] Anschließend studierte er wie zuvor schon sein Bruder Ludwig an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, wo er gemeinsam mit seiner Mutter ein Haus bewohnte. Frühe fotografische Aufnahmen Tesdorpfs von Fresken der Schlosskapelle Obergrombach erschienen 1891 in der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.[3] Nachdem 1891 ein Feuer das Karlsruher Haus und sämtliche Manuskripte der Mutter zerstört hatte, kehrten beide nach Lübeck zurück, wo sie zunächst in der Beckergrube 3 lebten. Ernesto Tesdorpf hatte bei Johannes Nöhring gelernt[4] und eröffnete nun seine eigene Lichtdruckanstalt. Diese befand sich zuerst im Schüsselbuden 32, dann in der Fleischhauerstraße 52. Bald erweiterte er das Unternehmen um Steindruck, Porträts und einen Kunstverlag. Seit 1891 war er Mitglied im Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde. Die Anfertigung von Faksimiles von Dokumenten zur Lübecker Geschichte war ein Schwerpunkt seines Unternehmens. 1899 verlegte er das Erstlingswerk von Fritz Behn, dessen Skizzen aus dem Heiligen-Geist Hospital. Werke
Literatur
Einzelnachweise
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