Eriospermum
Eriospermum ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) gehört. Sie wurde früher als einzige Gattung in die monogenerische Familie Eriospermaceae gestellt.Endl. Der botanische Name der Gattung leitet sich von den griechischen Worten erion für ‚Wolle‘ und -spermus für ‚-samig‘ ab. Er verweist auf die charakteristischen behaarten Samen der Gattung. Auf Afrikaans werden die Knollen bobbejaanui, also ‚Pavianszwiebel‘ genannt. BeschreibungDie Arten der Gattung Eriospermum wachsen als ausdauernde Geophyten mit einzelnen oder Ausläufer bildenden, in Form und Größe sehr variablen Hypokotylknollen. Die Knollen sind kugelförmig bis länglich und besitzen ein apikalen oder dorsalen Vegetationspunkt und weißes bis rotes Knollengewebe. Die Blattstiele sind ausdauernd und bilden eine Scheide, durch die das Laubblatt des nächsten Jahres erscheint. Das abfallende und für gewöhnlich einzelne Blatt erscheint mit oder nach den Blüten. Es ist flach, eiförmig bis linealisch, glatt, behaart oder mit fingerartigen Auswüchsen oder hat tief eingeschnittene Anhängsel auf der Blattoberseite. Der einfache Blütenstand ist rispig und erscheint in der Regel während des Sommers oder Herbstes. Der aufrechte Blütenschaft trägt keine oder nur winzige Brakteen. Die sich am Tag öffnenden gestielten Blüten sind aktinomorph und rad- bis glockenförmig. Ihre sechs Perigonblätter und die sechs Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet. Die weißen, rosafarbenen oder gelben Perigonblätter sind an ihrer Basis etwas miteinander und dort wiederum mit den Staubblättern verwachsen. Die Staubfäden sind fadenförmig bis lanzettlich, die dorsifixen, introrsen Staubbeutel sind schildförmig und reißen längs auf. Der oberständige, sitzende Fruchtknoten ist kugelförmig und dreifächrig. Er enthält wenige Samenanlagen mit zentraler Plazentation. Die Griffel ist stielrund, die Narbe dreizipflig. Die Früchte sind längliche bis eiförmige lokulizide Kapseln. Sie enthalten wenige (bis zu zwölf) birnen- bis kommaförmige Samen, die dicht mit langen, weißen, einzelligen Haaren bedeckt sind. VerbreitungDie Arten der Gattung Eriospermum sind in Afrika südlich der Sahara verbreitet. Ein Zentrum der Artenvielfalt ist die Sukkulenten-Karoo, die sich in der südafrikanischen Provinz Westkap befindet. Zahlreiche Arten sind in den dortigen halbtrockenen Winterregengebieten endemisch. SystematikDie Erstbeschreibung der Gattung Eriospermum mit insgesamt drei Arten erfolgte 1796 durch Nikolaus Joseph von Jacquin.[1] Nomenklatorische Synonyme der Gattung sind Loncodilis Raf., Phylloglottis Salisb. und Thaumaza Salisb. Die Typusart ist Eriospermum lanceifolium Jacq. Stephan Ladislaus Endlicher verwies 1836 erstmals auf die Gattung als eigenständige Familie Eriospermaceae.[2] Karl Sigismund Kunth kannte 1843 acht Arten der Gattung.[3] 1994 gliederte Pauline Lesley Perry (* 1927) in ihrer Revision der Gattung die 102 Arten in drei Untergattungen mit neun Sektionen:
Zur Gattung Eriospermum gehören folgende Arten:[4]
NachweiseLiteratur
Einzelnachweise
Weiterführende Literatur
WeblinksCommons: Eriospermum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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