Eric Holder wurde 1951 in New York City, Stadtteil Bronx, geboren. Die familiären Wurzeln seiner Eltern weisen in die Karibik. Holders Vater, Eric Himpton Holder, Sr. (1905–1970) wurde im Parish St. Joseph im Westen der Insel Barbados geboren und wanderte 1916 in die Vereinigten Staaten aus. Holders Mutter Miriam R. Yearwood wurde in New Jersey geboren; auch ihre Eltern waren aus Barbados, Parish Saint Philip, in die USA ausgewandert.
Im Anschluss wechselte Holder in die Privatwirtschaft, wo er bis 2009 in Washington D.C. für die renommierte Anwaltskanzlei Covington & Burling tätig war. Covington & Burling hat nicht nur einflussreiche Kunden aus der Finanzwelt wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Citigroup, Bank of America, Wells Fargo und Deutsche Bank,[5] sondern verteidigte auch Guantanamo-Gefangene.[6]
Bei der Ansprache vor beiden Häusern des Kongresses im Jahr 2009 war Holder Designated Survivor. Er wäre im Falle eines Anschlages auf das Kapitol der höchstrangige Überlebende gewesen und hätte die Nachfolge von Barack Obama als Präsident angetreten.
Holder kündigte am 25. September 2014 seinen Rücktritt an.[8] Am 8. November 2014 nominierte Obama daraufhin Loretta Lynch als dessen Nachfolgerin. Nach einem langen politischen Tauziehen zwischen Präsident Obama und der republikanischen Senatsmehrheit wurde Lynch jedoch erst am 23. April 2015 vom Senat als Holders Nachfolgerin bestätigt, weshalb Holder bis dahin im Amt blieb.[9]
Befragt zum Fall Goldman Sachs, gab Holder an, dass seine Aufgabe nicht darin bestehe, Fälle zu gewinnen, sondern der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen. Die Mittel, um komplexe Fälle bearbeiten zu können, wurden aufgestockt, um die „technologische Lücke“ zur Verteidigung schließen zu helfen.[12]
Im Oktober 2011 gab Holder Details eines von Iran geplanten Attentates bekannt, das in Zusammenarbeit mit mexikanischen Behörden verhindert wurde.[14]
Ende des Jahres 2011 musste sich Holder auf Grund der Praktiken des Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives bei der Bekämpfung des Drogenkriegs in Mexiko vor dem Justizausschuss des Senats verantworten. Die Bundespolizeibehörde hatte in großem Umfang illegal Waffen an Drogenkartelle geliefert und sich erhofft, auf diese Weise den Weg der Waffen, u. a. Maschinengewehre, verfolgen zu können. Allerdings verlor man die Spur bald. Im Dezember 2010 wurde ein US-Grenzschützer mit den von der ATF geschmuggelten Waffen getötet.[15]
Diese Berichte stellten sich als politisch motivierte falsche Darstellung der Operation Fast and Furious heraus; die berechtigte Tätigkeit des ATF war von der Bundesanwaltschaft massiv behindert worden.[16] Die republikanische Partei im Kongress versuchte, einen Skandal um US-Justizminister Eric Holder zu inszenieren. Nach der Aufdeckung der tatsächlichen Zusammenhänge wurden einige Prozesse im ATF umgestaltet.[17]
Holder hatte die globale Überwachungs- und Spionageaffäre, die durch Edward Snowden losgetreten wurde, 2013 noch als „den US-amerikanischen Interessen schadend“ bezeichnet. Im Juni 2016, nun nicht mehr im Amt des Generalbundesanwalts, bezeichnete er Snowdens Taten als „Dienst an der Öffentlichkeit“. Die „Nützlichkeit“ der angestoßenen nationalen Debatte solle „strafmildernd“ beachtet werden.[18]