Die Engmaulsalmler (Anostomidae) leben in schnell fließenden Gewässern Südamerikas und des südlichen Mittelamerikas vor allem im Orinocogebiet und im Amazonasbecken bis nach Mato Grosso. Die Familie wurden nach der Gattung Anostomus benannt, die ein oberständiges Maul hat (Gr.: „ano“ = oben, „stoma“ = Maul).
Die Fische haben ein kleines Maul, das sie nicht vorstülpen können. Ihre Lippen sind wulstartig, die Maxillare kurz, die breiten, fein gezackten Zähne als Raspel- und Mahlzähne ausgebildet. Je Kiefer gibt es nur eine Zahnreihe. Ihr Körper ist stromlinienförmig und gestreckt, nur bei der Gattung Abramites recht hochrückig. Engmaulsalmler sind oft von heller Grundfarbe und haben ein Streifenmuster aus senkrechten oder waagrechten, dunklen Bändern. Die Tiere werden 8 bis 50 cm groß.
Lebensweise
Engmaulsalmler sind friedliche Schwarmfische, die die Bodenregion stark bewachsener Gewässer bewohnen. Um zu ihren Laichgründen zu kommen unternehmen einige Arten ausgedehnte Wanderungen.
Viele Arten schwimmen mit dem Kopf nach unten und werden deshalb in Aquarianerkreisen als „Kopfsteher“ bezeichnet.
Äußere Systematik
Innerhalb der Salmlerartigen (Characiformes) bilden die Engmaulsalmler zusammen mit den ebenfalls südamerikanischen Kopfstehern (Chilodontidae), Breitlingssalmlern (Curimatidae) und Barbensalmlern (Prochilodontidae) eine Gruppe, die von einigen Wissenschaftlern als Überfamilie „Anostomoidea“ geführt wird. Die Engmaulsalmler stehen in einem Schwestergruppenverhältnis zu einer Klade der drei anderen Familien.[1]
Axel Zarske: Anostomidae. Kopfsteher, Engmaulsalmler. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. 2 Bände. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 54 f.
Einzelnachweise
↑Claudio Oliveira et al.: Phylogenetic relationships within the speciose family Characidae (Teleostei: Ostariophysi: Characiformes) based on multilocus analysis and extensive ingroup sampling. BMC Evolutionary Biology 2011, 11:275, doi:10.1186/1471-2148-11-275.
↑Sidlauskas, Brian L. & Vari, Richard P. (2008): Phylogenetic relationships within the South American fish family Anostomidae (Teleostei, Ostariophysi, Characiformes). Zool. J. Linn. Soc. 154(1): 70–210. doi:10.1111/j.1096-3642.2008.00407.x.
↑Brian L Sidlauskas, Fernando M Assega, Bruno F Melo, Claudio Oliveira, José L O Birindelli (2021): Total evidence phylogenetic analysis reveals polyphyly of Anostomoides and uncovers an unexpectedly ancient genus of Anostomidae fishes (Characiformes). Zoological Journal of the Linnean Society, Volume 194, Issue 2, Februar 2022, 626–669. doi:10.1093/zoolinnean/zlab016.
↑Ramirez, J.L., Birindelli, J.L.O. & Galetti Jr., P.M.: A New Genus of Anostomidae (Ostariophysi: Characiformes): Diversity, Phylogeny and Biogeography Based on Cytogenetic, Molecular and Morphological Data. Molecular Phylogenetics and Evolution, November 2016, doi:10.1016/j.ympev.2016.11.012.