Die Energiekontor AG mit Sitz in Bremen ist ein deutsches Unternehmen, das Wind- und Solarparks entwickelt, baut und betreibt. Energiekontor ist in Europa und seit 2017 auch in den USA aktiv.
Bis einschließlich Dezember 2021 hat Energiekontor in Deutschland, Großbritannien, Portugal und Griechenland 130 Windparks und 12 Solarparks mit über einem Gigawatt Gesamtleistung errichtet. Das bisherige Investitionsvolumen beträgt mehr als 1,8 Milliarden Euro. 36 Windparks und ein Solarpark mit zusammen knapp 330 MW Gesamtleistung befinden sich im Eigentum des Konzerns.[2]
Bodo Wilkens und Günter Lammers gründeten die Energiekontor Windkraft GmbH im Jahr 1990 auf der Grundlage des ab 1991 geltenden Stromeinspeisungsgesetzes, einem Vorläufer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.[4] Erste Windparks errichtete das Unternehmen 1994 in Misselwarden und Wremen-Grauwallkanal. 1995 gründete Energiekontor Tochtergesellschaften in Portugal und Griechenland. 1999 erfolgte eine Expansion nach Großbritannien, außerdem wurde die insgesamt 100. Anlage erbaut. Im Jahr 2000 ging das Unternehmen als Energiekontor AG an die Börse und stellte den Antrag für einen Offshore-Standort 50 km nordwestlich der Insel Borkum. Ein Jahr später errichtete Energiekontor seinen ersten Auslands-Windpark in Griechenland (Zarax).
Am 25. Februar 2004 wurde der Bau und Betrieb des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund West vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) genehmigt. Im November 2011 verkaufte Energiekontor die Rechte an diesem Projekt an den dänischen Energiekonzern Dong Energy.[5] Das Raumordnungsverfahren für den zweiten Offshore-Standort Nordergründe an der Wesermündung wurde 2003 fertiggestellt und 2007 genehmigt.[6] Energiekontor veräußerte auch dieses Projekt und vollzog damit seinen Rückzug von allen Offshore-Aktivitäten. Käufer war 2013 der Bremer Projektentwickler wpd.[7]
Hauptaktionäre der Energiekontor AG sind die Gründer und Aufsichtsratsmitglieder Günter Lammers und Bodo Wilkens. Bis September 2016 hielten sie jeweils rund 35,6 % der Aktien. Im Rahmen einer Privatplatzierung verringerten sie damals ihre Anteile auf jeweils rund 28,6 %.[11]
Ab März 2011 besaß Gernot Blanke, Mitgründer und Vorstand des Windparkprojektiererswpd AG und somit Konkurrent der Energiekontor AG, über die RIBA Verwaltung GmbH und dann über die JB-2 Beteiligungs GmbH knapp 5 % der Aktien.[12] Im April 2016 reduzierte Blanke seinen Anteil auf unter 3 %.[13]
Seit Juli 2017 hält die in Düsseldorf ansässige Internationale Kapitalanlagegesellschaft mbH (INKA), eine Tochter der HSBC-Bankengruppe mit Hauptsitz in London, mehr als 3 % der Aktien.[14] Im September 2017 stockte die INKA ihren Anteil auf über 5 % auf.[15] Zeitgleich reduzierten die Gründer Bodo Wilkens und Günter Lammers ihre Anteile auf zusammen 51,5 %.[16] Im Juli 2022 wurden als größte Investoren die Union Investment Privatfonds in Luxemburg und die Universal Investment Gesellschaft in Frankfurt am Main mit 5,18 bzw. 4,95 Prozent angegeben.[17]
Aktie
Seit dem 25. Mai 2000 wird die Energiekontor AG an der Frankfurter Wertpapierbörse und im elektronischen Handelssystem XETRA notiert. Daneben findet ein Handel an den Börsen Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart statt. Bis auf das Geschäftsjahr 2010 wurde regelmäßig eine Dividende ausgeschüttet. Die bisher höchste lag für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 bei jeweils 0,80 Euro je Aktie.[18]