Emile Schrijvers jüdischer Vater überlebte den Holocaust, weil er sich in den Kriegsjahren in Niederländisch-Indien aufhielt und dort mit seiner Frau interniert wurde. Erst nach ihrer Rückkehr in die Niederlande erfuhren die Eheleute von der Ermordung zahlreicher Verwandter des Vaters.
Durch die Lektüre der Werke von Jacques Presser entwickelte Emile Schrijver schon als Jugendlicher sein Interesse für jüdische Kultur.[3] Laut eigener Aussage aus dem Jahre 2020 ist er „einer der zehn sichtbarsten Juden in Amsterdam“.[3]
2015 wurde Emile Schrijver Generaldirektor des Jüdischen Kulturviertel in Amsterdam, als Nachfolger von Joel Cahen, der in Pension ging.[10] Das Kulturviertel umfasst unter anderem die Hollandsche Schouwburg, die Portugiesische Synagoge, das Nationaal Holocaust Museum und das Jüdische Historische Museum.[11] Die Eröffnung des Holocaust-Museums mache es möglich, im Jüdischen Historischen Museum der Darstellung jüdischer Kultur mehr Raum zu geben: „[...] we willen vierhonderd jaar Joods Nederland niet reduceren tot vijf jaar catastrofe“. („Wir wollen 400 Jahre jüdische Niederlande nicht auf fünf Jahre Katastrophe reduzieren.“)[3]
Unter Schrijvers Ägide erwarb das Jüdische Historische Museum gemeinsam mit dem KölnerMiQua die kostbare hebräische Handschrift Amsterdam Machsor, die fortan abwechselnd in den beiden Städten gezeigt wird.[12]
↑Kerstin Schweighöfer: Sieben Gulden fünfzig für jeden aufgespürten Juden. Das neue nationale Holocaustmuseum konfrontiert die Niederlande mit ihrer Mitschuld. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. März 2024, S. 9.
↑Prof. Dr. Emile Schrijver. In: asser.nl. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2019; abgerufen am 20. März 2020 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asser.nl
↑Eine Ikone jüdischer Geschichte. In: lvr.de. 13. Dezember 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2020; abgerufen am 20. März 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvr.de