Else Herzka-FreistadtElse Herzka-Freistadt (geb. 3. Juni 1899 in Wien; gest. 24. November 1953 in Zürich) war eine österreichische Psychologin, Psychotherapeutin und Autorin. Sie war die Mutter des Schweizer Kinderpsychiaters Heinz Stefan Herzka.[1] Leben und WerkSie war das zweite von sechs Kindern einer jüdisch-orthodoxen Familie.[2][3] Ihre Mutter Rosalie, geb. Grünberg, war die Tochter eines Talmudlehrers aus Bratislava, ihr Vater Wilhelm war leitender Beamter einer jüdischen Gemeinde in Wien.[4][3] Else Freistadt schloss ihr Studium der deutschen und französischen Literatur, Philosophie und Psychologie 1924 ab.[5] Noch während des Studiums arbeitete sie mit der Kinder- und Jugendpsychologin Charlotte Bühler in den Bereichen Jugendpsychologie und Frauenemanzipation zusammen.[6][7] Nachdem sie Bekanntschaft gemacht hatte mit Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie, hielt sie Vorträge über Individualpsychologie und arbeitete psychotherapeutisch mit Patientinnen und Patienten, die ihr Adler vermittelt hatte.[5] Ab 1925 arbeitete sie psychotherapeutisch vor allem mit Kindern und begann 1926 mit der Publikation psychologischer Artikel.[3] Mit Adler hatte Freistadt während einigen Monaten eine heimliche, intime Beziehung.[5] In den folgenden Jahren arbeitete sie in städtischen Erziehungsberatungsstellen, war Dozentin an der Wiener Volkshochschule, und baute ein privates Kinderheim für Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren auf.[6] 1931 heiratete Freistadt Hans Herzka, mit dem sie einen Sohn (Heinz Stefan Herzka, 1935–2021) und eine Tochter (Ines Katrin, geb. 1943, die mit 3 Monaten starb) hatte. 1938 flüchtete die Familie vor dem Naziregime in die Schweiz und lebte bis 1941 in Amden, St. Gallen.[1] Dort nahm sie ihre psychologische Beratungstätigkeit wieder auf.[6] 1939 wurde Freistadt-Herzka von Ethel Dukes, Leiterin des Institute of Child Psychology nach London berufen. Aufgrund der fehlenden Einreiseerlaubnis für Mann und Sohn folgte sie der Berufung allerdings nicht.[6] Wegen einer Netzhautablösung, aufgrund derer sie teilweise erblindete, zog die Familie 1941 nach Zürich.[1][3] 1942 wurde allerdings die Aufenthaltsbewilligung entzogen und es folgte der Umzug nach Genf. 1950 erhielt Freistadt-Herzka die Niederlassungsbewilligung.[6] Trotz ihrer schlechten Gesundheit und zunehmenden Erblindung arbeitete sie auch in den letzten Lebensjahren als Psychologin und Beraterin für Eltern und Paare.[3][5] Sie starb 1953 an den Folgen eines Schlaganfalls.[5] Publikationen
Literatur
Einzelnachweise
|