Elpidit
Elpidit ist ein eher seltenes Mineral der Mineralklasse der Silikate und Germanate. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Zr[Si6O15]·3H2O[2][3] und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Natrium-Zirconium-Silikat. Strukturell gehört Elpidit zu den Ketten- und Bandsilikaten. Elpidit entwickelt prismatische bis säulige Kristalle, die bis zu 30 cm Größe erreichen können. Zudem kann er faserig oder massiv auftreten.[4] Mit einer Mohshärte von 5 gehört der Elpidit zu den mittelharten Mineralen. Etymologie und GeschichteDas Mineral wurde von Gustaf Lindström im Jahr 1894 auf Grönland entdeckt. Er benannte es nach dem griechischen Wort für Hoffnung (altgr.: ἐλπίς, -ίδος f, neugr.: ελπίδα). Im Jahr 1964 untersuchten Nina Nikolajewna Neronowa und Nikolai Wassiljewitsch Below das Mineral auf seine Kristallstruktur. Sie stellten eine orthorhombische Struktur fest. Sie kamen dabei zu den Gitterparametern a = 7,4 Å, b = 14,4 Å und c = 7,05 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[8] Im Jahre 1973 wurden diese Gitterparameter von den Forschern E. Cannillo, G. Rossi und L. Ungaretti korrigiert, auf a = 7,14 Å, b = 14,68 Å und c = 14,28 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[9] KlassifikationBereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Elpidit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er zusammen mit Terskit die „Elpiditgruppe“ mit der System-Nr. VIII/F.23 bildete. Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ordnet den Elpidit ebenfalls in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Länge und Form der Silikatketten, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 3-periodischen Einfach- und Mehrfachketten“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9.DG.65 bildet. Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Elpidit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Schichtsilikate: Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen“ ein. Hier ist er zusammen mit Armstrongit in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 72.05.04 innerhalb der Unterabteilung „Schichtsilikate: Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen: korrodierte und komplexe Lagen“ zu finden. KristallstrukturDen kristallographischen Analysen durch A. A. Grigor'eva, N. V. Zubkova, I. V. Pekov, Uwe Kolitsch, D. Yu. Pushcharovsky, M. F. Vigasina, G. Giester, T. Dordević, E. Tillmanns und N. V. Chukanov von 2011 zufolge kristallisiert Elpidit orthorhombisch in der Raumgruppe Pbcm (Raumgruppen-Nr. 57) mit den Gitterparametern a = 7,1280 bis 7,1312 Å, b = 14,644 bis 14,6853 Å und c = 14,6349 bis 14,642 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5] Eine weitere Messung ergab ebenfalls eine orthorhombische Symmetrie, jedoch mit anderer Aufstellung in der Raumgruppe Cmce[10] (Raumgruppen-Nr. 64) mit den Gitterparametern a = 14,2999 Å, b = 14,4408 Å und c = 14,7690 Å.[5] EigenschaftenElpidit ist sehr gut löslich in Flusssäure und etwas löslich in Schwefelsäure.[6] Bildung und FundorteVon Elpidit sind in etwa 40 Fundorte bekannt.[11] Die Typlokalität, also die Stelle der Erstbeschreibung, liegt bei Igaliku in der Nähe von Narsaq in Grönland. Darüber hinaus wurde das Mineral in den kanadischen Provinzen Ontario, Québec und Neufundland und Labrador, in Kasachstan, in Malawi bei der Stadt Zomba und in Marokko in Meknès-Tafilalet gefunden. Das Mineral wurde zudem in der Mongolei in der Wüste Gobi und in Chowd-Aimag, in Norwegen in Oppland und Vestfold, in Portugal auf der autonomen Inselgruppe Azoren, in Russland in Sibirien und Nordwestrussland, im Vereinigten Königreich in Schottland und den US-Bundesstaaten Arkansas, New Mexico, Utah und Washington gefunden. Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: Elpidite – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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