Nach einem Studium an der American Academy of Dramatic Arts in New York City machte Elizabeth Wilson ihr Filmdebüt 1946 in Alfred Hitchcocks Thriller Berüchtigt, wobei sie allerdings nur eine Kleinstrolle als Partygast übernahm. In den 1950er-Jahren konnte sie sich durch Fernseh- und Theaterauftritte als Nebendarstellerin etablieren. Am Broadway spielte die Charakterdarstellerin in insgesamt 15 Produktionen zwischen 1953 und 2000.[1] 1972 gewann sie den Tony Award als Beste Nebendarstellerin für ihren Auftritt im Stück Stricks and Bones. Einer ihrer frühen Erfolge am Broadway war die Rolle der Christine Schoenwalder im Stück Picnic, die sie auch in der gleichnamigen Verfilmung von 1955 repräsentierte.
Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte Wilson im Jahr 1967 als Mutter von Dustin Hoffmans Hauptfigur in dem Filmklassiker Die Reifeprüfung. Mit Reifeprüfung-Regisseur Mike Nichols drehte Wilson später noch drei weitere Filme. Zu ihren sonstigen nennenswerten Filmrollen zählen die schurkische Verbrecherin Dr. Abigail Craven in der Horrorkomödie Addams Family (1991) sowie die Sekretärin von Harrison Ford im Drama In Sachen Henry (1991). Als Fernsehdarstellerin übernahm Wilson Gastrollen in Serien wie Mord ist ihr Hobby oder Criminal Intent – Verbrechen im Visier, außerdem erhielt sie eine Emmy-Nominierung für ihre Rolle in der Fernseh-Miniserie Nutcracker: Money, Madness & Murder. Obwohl sie sich bereits Mitte der 1990er-Jahre weitgehend aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurückgezogen hatte, übernahm sie 2012 noch einmal die Rolle von Franklin D. Roosevelts Mutter in Hyde Park am Hudson mit Bill Murray.
Obgleich Elizabeth Wilson auf der Leinwand häufig in Mutterrollen besetzt wurde, war sie selbst nie verheiratet und hatte keine Kinder. Im Mai 2015 starb sie im Alter von 94 Jahren.[2]