Elias GomperzJosef Elias (Cleve-)Gomperz (auch Gumperz; * um 1615 in Emmerich; † 28. Juni 1689 in Kleve[1]) war ein jüdischer Kaufmann sowie Bankier und seit 1661 erster Hoffaktor der Kurfürsten von Brandenburg für den Westteil. Sein Vater war Mordechai Gumpel (um 1585–1664), seine Mutter Simelie Bas Moses Halevy Herz († 1665). Er heiratete Sara Mirjam Bendit (* 6. Dezember 1636 in Jülich; † 20. November 1691 in Kleve), mit der er zehn Kinder hatte. Sein Sohn Ruben Elias Gomperz (1655–1705) war wiederum Hoffaktor und geriet 1698 mit dem Kaiser und dem Kurfürsten in Konflikt.[2] Glückel von Hameln war durch Anheirat mit ihm verwandt. Aus der Cleve-Gomperz-Linie ging Stammvater Chaim Cleve († 28. September 1704) hervor, der die Hamburger Familienlinie der Gomperz gründete, welche auch in Altona ansässig war. Während in der Mark Brandenburg bis 1671 keine Juden geduldet waren, lebten im 1609 hinzugewonnenen Herzogtum Kleve einige Juden, vor allem in Emmerich. Besonders als geschäftlicher Vertrauensmann (Hoffaktor), Finanzier und Heereslieferant des Großen Kurfürsten sowie der kurbrandenburgischen Regierung in Kleve, aber auch als Vorsteher und Wohltäter der Judenschaft im Herzogtum Kleve machte Elias Gomperz sich einen Namen. Sein Vermögen soll 100 000 Reichstaler betragen haben. 1673 waren bei der Hochzeit seines Sohnes mit der Tochter von Glückel der brandenburgische (spätere) Kronprinz Friedrich I. und der Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen in Kleve anwesend.[3] Elias Gomperz gründete 1661 die jüdische Gemeinde in Kleve, er ließ unmittelbar hinter seinem palaisartigen Wohnhaus am Gerwin die erste Synagoge bauen, und auch die Anlage des Friedhofs geht wohl auf ihn zurück.[4] Er war zum Vorsteher gewählt worden.[5] Gegen den vorherigen Schtadlan und Steuereintreiber Behrend Levi, der für den Kurfürsten hohe Summen aufbringen wollte[6], hatte er sich 1652 mit den Juden im Herzogtum und dem Statthalter unter Berufung auf Klever Ständerecht gewehrt. 1685 verlange der Kurfürst eine Steuer von den Klever Juden, die Elias Gomperz als vom Kurfürsten ernannter Steuereintreiber einzufordern hatte. Beinahe wäre es deswegen zum Aufstand dagegen gekommen.[7] Die Abschaffung des Leibzolls im Herzogtum Kleve war ihm zu verdanken.[8] 1689 richtete er ein Lehrhaus zum Talmud in Kleve ein, für das in späterer Zeit der Grammatiker Salomon Hanau († 1746) angestellt wurde.[9] WeblinksEinzelbelege
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